Wolfsburg. . Die Torhüterin des VfL Wolfsburg springt vor dem Saisonfinale in der Frauenfußball-Bundesliga für den Trainer ein.

Eigentlich ist es wie im Männerfußball auch bei den Frauen üblich, dass der Trainer vor dem Spieltag eine Pressekonferenz abhält. Ist der verhindert, gibt ein anderer sportlich Verantwortlicher seine Meinung über den kommenden Gegner und die personelle Situation zum Besten. Bei den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg, die mit dem Sieg bei der TSG Hoffenheim am vergangenen Sonntag das Double perfekt gemacht hatten, lief es in dieser Woche einmal ganz anders. Coach Stephan Lerch meldete sich mit einem Migräneanfall für den Medientermin vor dem letzten Spieltag gegen Turbine Potsdam (Sonntag, 14 Uhr) ab. Doch für den Trainer übernahm niemand aus dem Stab, sondern mit Nationaltorhüterin Almuth Schult eine seiner Spielerinnen – und die machte sich richtig gut als „Trainerersatz“.

Ob Fragen zum Personal, zum Gegner und zum Ziel für das letzte Saisonspiel – Schult hatte auf alles eine passende Antwort parat, auch wenn die vielleicht nicht ganz einfach war. So wusste sie zu beantworten, dass es für Mittelfeld-Ass Sara Björk Gunnarsdottir nach ihrer Blessur aus dem Hoffenheim-Spiel eng werde. Und Schult nahm auch gleich vorweg, dass nicht sie, sondern Mary Earps am Sonntag im Tor stehen werde – auch wenn der Grund dafür pikant ist: Die deutsche Nationaltorhüterin plagen Schulterprobleme, die sie auszukurieren hat. Die 28-Jährige ist da mit Ärzten und Physiotherapeuten im regen Austausch. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es für die Wolfsburgerin bis zur Weltmeisterschaft in Frankreich eng wird. Sie sagt aber: „Bis jetzt sind wir ganz zuversichtlich.“