Wolfsburg. . „Das ist bitter für uns“: Die VfL-Keeperin wird erst von Marozsan genarrt und kommt dann gegen Lyons Hegerberg zu spät.

Einen großen Hehl machte Almuth Schult nicht daraus, dass sie komplett enttäuscht ist, sich selbst als Pechvogel des Rückspiels bezeichnete. „Es ist schon so“, sagte die Nationaltorhüterin mit ihrer offenen, ehrlichen Art. Dass der VfL im Königsklassen-Rückspiel gegen Olympique Lyon schnell einem 0:2-Rückstand hinterherlief, hätte nicht sein müssen. Das wusste auch die 28-Jährige.

Da war zunächst der Freistoß ihrer Nationalmannschaftskollegin Dzsenifer Marozsan. Lyons Spielmacherin hatte spekuliert, dass Wolfsburgs Keeperin mit einer Flanke rechnet. „Ich kenne Almuth ein bisschen, sie spekuliert gerne, ich habe es gut erkannt. Dass es in so einem großen Spiel klappt, ist überragend für mich“, gab sie hinterher mit einem Grinsen zu Protokoll. Die Geschlagene, die nach dem Spiel dachte, sie hätte den Ball zunächst noch vor der Linie geklärt und erst der Nachschuss von Lucy Bronze sei drin gewesen, sagte: „Ich hatte das im Kopf, dass sie direkt schießt. Ich hatte überlegt, mich noch einen Meter tiefer zu stellen, aber ich hatte gedacht, sie macht es nicht.“ So wurde Schult kalt erwischt. Ihr Coach Stephan Lerch wollte sich dazu noch keine Meinung bilden, ihm war die Sicht verdeckt. Andererseits: Den Freistoß hätte es nicht unbedingt geben müssen. Dass Alexandra Popp zuvor auf Außen ein Foul begangen hatte, wie die Schiedsrichterin entschied, durfte bezweifelt werden. „Hätten wir einen Videobeweis, wäre dieses Tor vielleicht nicht entstanden, weil Alex sie fair sperrt“, meinte Wolfsburgs Keeperin.