Wolfsburg. Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg feiern in der Bundesliga nach dem 2:4 in München ein 6:0 gegen Bremen. Pernille Harder trifft dreifach.

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben sich nach der 2:4-Niederlage im Spitzenspiel bei Verfolger Bayern München eine Woche später den Frust von der Seele geschossen. Als Sparringspartner herhalten musste Werder Bremen, das vor 1632 Zuschauern im AOK-Stadion eine deutliche 0:6 (0:3)-Niederlage kassierte. Im Titelkampf könnte es ein Wettballern werden. Auch die Münchnerinnen gewannen (1:0 bei der TSG Hoffenheim) und sind nach Punkten weiter gleichauf mit der Mannschaft von VfL-Trainer Stephan Lerch.

Keine fünf Minuten dauerte es, ehe die Wolfsburgerinnen, bei denen Alexandra Popp und Kristine Minde angeschlagen fehlten, vorlegten. Einen Schuss von Pernille Harder staubte Torjägerin Ewa Pajor (17. Saisontor) aus kurzer Distanz zum schnellen 1:0 ab. Es ging im ersten Durchgang nur in Richtung des Werder-Tors, der VfL ließ Bremen kaum Zeit zum Verschnaufen. Vor allem Claudia Neto präsentierte sich als sichere Ballverteilerin, die das Spiel immer wieder schnell machte. Harder hätte schon früher nachlegen können, scheiterte aber aus kurzer Distanz (10. Minute) und per Kopf (19.). Europas Fußballerin des Jahres machte es dann aber besser, traf nach einer Kopfballablage von Sara Gunnarsdottir aus wenigen Metern (20.). Nur vier Minuten später legte die dänische Spielmacherin noch mit der Schulter nach einer Ecke das 3:0 nach. Harder (26.) und Pajor (29.) hatten jeweils noch das 4:0 auf dem Kopf, zielten jedoch drüber. Nach einer halben Stunde war der ganz große Druck auf den Werder-Kasten ein bisschen weg, ohne dass die Gäste das zu nennenswerten Aktionen hätten nutzen können.

Genug hatte der VfL auch nach der Halbzeit nicht, mit einem präzisen Schuss ins lange Eck vergoldete Neto ihre starke Leistung mit dem Tor zum 4:0 (50.). Es sah weiter ganz leicht aus, wie sich Wolfsburg in den Gäste-Strafraum spielte, wie Harder auf rechts Gabriella Toth narrte und Caroline Hansen völlig alleingelassen in der Mitte im zweiten Versuch das 5:0 markieren durfte (60.). Harder legte noch ihr drittes Tor nach, dann war Schluss für sie, und Pia-Sophie Wolter durfte noch für eine halbe Stunde gegen ihre Ex-Kolleginnen ran, fünf Minuten vor dem Ende rauschte sie aus Versehen noch mit Bremens Torfrau Anneke Borbe zusammen, die vom Platz getragen werden musste. Weil Bremen schon dreimal gewechselt hatte, ging Feldspielerin Verena Volkmer ins Tor. Der große Offensivschwung war nach dem halben Dutzend Treffern in der letzten halben Stunde allerdings raus, so dass Volkmer sogar ohne Gegentreffer blieb.

Weiter geht’s nun erst nach einer Länderspielpause, dann wird’s für die Wolfsburgerinnen allerdings richtig ernst. Am Mittwoch, 13. März (18 Uhr) kommt Turbine Potsdam zum Viertelfinale im DFB-Pokal ins AOK-Stadion, dann geht’s in der Liga zum SC Freiburg (17. März, 14 Uhr) und hinterher wartet das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Olympique Lyon (20. März, 20.45 Uhr). Doch mit dem Kantersieg gegen Werder haben sich die Wolfsburgerinnen dafür zumindest schon einmal warmgeschossen.