Wolfsburg. . Nur zweimal spielte die VfL-Abwehr in der gleichen Konstellation, die Null steht aber auch nach zehn Spielen. Das soll auch Samstag so bleiben.

Es ist eine Statistik, die den Gegnerinnen in der Frauenfußball-Bundesliga nicht viel Hoffnung macht, schon gar nicht einem vermeintlichen Leichtgewicht wie Bayer Leverkusen, das am Samstag (13 Uhr) im AOK-Stadion zu Gast ist: Die zehn Pflichtspiele dieser Saison haben Wolfsburgs Fußballerinnen nicht nur gewonnen und dabei rauschhafte 45 Tore erzielt. Sie haben darüber hinaus nicht ein einziges zugelassen. Das Kuriose dabei: Es ist nicht so, dass man davon sprechen könnte, dass der Meister und Pokalsieger dabei nur auf ein eingespieltes Abwehrbollwerk setzen würde.

Denn immer wieder tauschte Coach Stephan Lerch in der Abwehr durch. Größtenteils, weil er dazu gezwungen war, weil Anna Blässe, Lena Goeßling oder zuletzt Lara Dickenmann, die sich sogar einen Kreuzbandriss zugezogen hat, ausfielen. Acht Spielerinnen bot der Coach bereits in der Vierer-Abwehrkette auf, nur die taktische Formation mit Babett Peter, Nilla Fischer (verlässt den Klub nach der Saison), Sara Doorsoun und Dickenmann durfte in zwei Spielen ran. Und trotzdem ist die VfL-Abwehr, der die so starken Sara Gunnarsdottir und Claudia Neto im defensiven Mittelfeld zusätzliche Stabilität geben, unbezwingbar. „Würden wir Woche für Woche so gefordert wie in der Champions League gegen Atlético Madrid in der ersten Halbzeit, dann würde es vielleicht auch anders aussehen“, sagt Lerch mit Blick auf die blütenweiße Weste in der Abwehr. So seien Partien wie das 7:0 in Mönchengladbach ein schlechter Gradmesser, da der Gegner so gut wie nie vor das Wolfsburger Tor kam, sich stattdessen komplett um den eigenen Strafraum verschanzte. Auch Leverkusen, das unter der Woche einen wichtigen 3:1-Sieg gegen Duisburg holte und sich im Tabellenkeller etwas Luft verschaffte, dürfte es schwerfallen, gegen den VfL einen Treffer zu erzielen. „Da wollen wir wieder die Null halten, im Rückspiel in Madrid kann es schon anders laufen“, so der Wolfsburger Coach, der weiß, dass das erste Gegentor irgendwann fallen wird: „Aber so lange es geht, wollen wir die Serie halten."