Wolfsburg. Mit einer 1:2-Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München verabschieden sich die Grün-Weißen in die Winterpause.
Schade VfL, da war gegen die deutsche Übermannschaft der vergangenen Jahre mehr drin. Wolfsburgs Fußball-Bundesligist hat sich mit einer knappen Heim-Niederlage gegen Rekordmeister Bayern München in die Winterpause verabschiedet. Obwohl die Bayern ersatzgeschwächt nach Wolfsburg angereist waren und keinesfalls einen Sahnetag erwischten, verpasst der VfL einen Punktgewinn. 1:2 (1:2) stand es am Ende aus Sicht der Grün-Weißen, die damit auf dem zehnten Tabellenplatz überwintern.
Einen Sieg gegen Topteam FCB kann man zwar nicht einplanen, doch ein wenig dürfen sich die Wolfsburger schon ärgern, dass sie nicht zumindest ein Remis erreichten. Vor allem in der zweiten Hälfte agierten sie auf Augenhöhe und hätten sich mit etwas mehr Glück oder auch Mut, einen Punkt erkämpfen können.
Kovac rührt erstmal Beton an
Vielleicht hadert VfL-Trainer Niko Kovac auch damit, dass er seine Mannschaft zunächst sehr defensiv gegen den deutschen Rekordmeister ins Rennen geschickt hatte. Aus der seit einigen Wochen etablierten Dreierkette in der Abwehr wurde faktisch eine Fünferreihe, weil die Außenbahnspieler Ridle Baku und Joakim Maehle nicht vorgeschoben, sondern auf Höhe mit ihren Verteidiger-Kollegen agierten. Davor sollte die Doppelsechs aus Kapitän Maximilian Arnold und Aster Vranckx im Mittelfeld abräumen, während Lovro Majer und Mattias Svanberg die einzige Sturmspitze Jonas Wind zumindest etwas in der Offensive unterstützen. Man könnte sagen, dass Kovac Beton anrührte.
Svanberg mit der ersten Chance des Spiels
Trotzdem hatte sein Team die erste Chance der Partie. Svanberg schnappte einen Fehlpass von Raphael Guerreiro auf und zündete den Turbo. Bis zum Strafraum der Münchner trieb der Schwede den Ball und schloss mit links ab. Doch Nationaltorwart Manuel Neuer war zur Stelle (4. Minute).
Leider verließ den VfL anschließend etwas der Mut vor 28.917 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena. Die Grün-Weißen zogen sich sehr in die eigene Hälfte zurück, überließen den Bayern das Spielgeschehen und rückten auch kaum geschlossen nach, wenn sich die Möglichkeit bot.
VfL Wolfsburg unterliegt dem FC Bayern München mit 1:2. Die Bilder
Bayern-Ikone Müller legt zweimal vor
Defensiv ging die Taktik immerhin auf - bis zur 33. Minute. Da hatte sich Bayern-Ikone Thomas Müller von seiner eigentlichen Position im Zentrum nach Außen weggeschlichen. Cedric Zesiger kam zu spät in den Zweikampf mit dem deutschen Nationalspieler, so dass dieser unbedrängt flanken konnte und in der Mitte genau den Kopf von Mitspieler Jamal Musiala zwischen den beiden Wolfsburgern Vranckx und Sebastiaan Bornauw fand - 1:0 für die Bayern.
Und der deutsche Serienmeister legte nach, wollte er doch vor der Winterpause unbedingt an Tabellenführer Bayer Leverkusen dranbleiben. Auch beim 2:0 für die Gäste war Müller der Ausgangspunkt. Allerdings machte es Harry Kane nach seinem Zuspiel auch klasse. Aus 20 Metern Torentfernung zog er trocken ab, traf perfekt ins Eck (43.).
Arnold antwortet auf Kane
Das Spiel schien damit in die erwartbaren Bahnen gelenkt, doch nicht mit VfL-Kapitän Maximilian Arnold. Der zeigte, dass auch Wölfe perfekt schießen können. Wie Kane zog der Wolfsburger in der Nachspielzeit der ersten Hälfte knapp vor dem Strafraum ab, und wie zuvor VfL-Keeper Koen Casteels gegen Kane hatte nun auch Neuer gegen den Schuss von Arnold keine Chance. Das 1:2 kurz vor dem Halbzeitpfiff ließ die VfL-Hoffnungen für den zweiten Durchgang wieder wachsen.
Dort präsentierte sich die Heimelf dann ganz anders als vor der Pause. Kovac hatte seiner Mannschaft in der Halbzeit wahrscheinlich eingetrichtert, dass offensiv nun ein Gang zulegt werden muss. Außerdem hatte der Coach den gelbbelasteten Zesiger vom Platz genommen und auf Viererkette in der Abwehr umgestellt. Dadurch hatte der VfL nun einen Spieler mehr im Mittelfeld und konnte mehr Druck machen.
Rogerio und Tomas mit guter Doppelchance
Aber auch die Bayern sorgten mit dafür, dass der Ausgang der Partie bis zum Ende offen war. Von der berühmten Münchner Dominanz war in den Abwesenheit der beiden deutschen Nationalspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die ansonsten beim FCB den Takt im Mittelfeld bestimmen, wenig zu sehen. Dazu spielten die Gäste einige gute Kontermöglichkeiten schlecht aus. Die Vorentscheidung wurde so verpasst.
Da war der VfL dem zweiten Treffer zwischendurch sogar näher. In der 58. Minute hatte die beiden Einwechselspieler Rogerio und Tiago Tomas eine gute Doppelchance. Die Hausherren schnupperten zumindest am Ausgleich. Doch der fiel nicht. Und in der Schlussphase gewannen die Bayern wieder die Spielkontrolle. Der VfL stand trotz gutem Engagement in der zweiten Hälfte am Ende mit leeren Händen da.