Wolfsburg. Die beiden Brüder Lukas und Felix Nmecha stechen beim 4:0-Sieg des VfL Wolfsburg gegen Bochum trotz überzeugender Mannschaftsleistung noch heraus.

Die Leichtigkeit ist zurück beim VfL Wolfsburg – im Bundesliga Heimspiel gegen den VfL Bochum glückte den Wölfen ein überzeugender 4:0-Sieg. Die Gastgeber zeigten eine kollektiv gute Leistung, profitierten aber auch von einem harmlosen und dankbaren Gegner. VfL-Trainer Niko Kovac sprach überschwänglich gar von einem „goldenen Oktober für uns“, nachdem sein VfL die letzte Niederlage gegen Union Berlin Ende September kassiert hatte.

Stellvertretend dafür, dass der Wolfsburger Fußball an diesem Nachmittag so leicht und locker aussah, standen die Brüder Lukas und Felix Nmecha. Nationalspieler Lukas durfte nach Verletzungspause wieder von Beginn an spielen. Er rückte für Omar Marmoush (Bank) in die zentrale Angriffsposition. Dort wurde der 23-Jährige stets gesucht, wich aber auch immer wieder auf die Flügelpositionen und nach hinten aus.

In die so entstehenden Lücken stachen immer wieder die agilen Wolfsburger Außenstürmer Patrick Wimmer und Jakub Kaminski, sowie gelegentlich auch die aufrückenden Außenverteidiger Ridle Baku und Paulo Otavio.

Felix Nmecha übernimmt Lukas’ Torjägerjob

Held des Nachmittages war allerdings Lukas Bruder Felix Nmecha, der sich mit starken Auftritten in nur zwei Spielen im etablierten 4-3-3-System von Kovac festgespielt hat. Nachdem er nach Vorarbeit von Wimmer aus knapp 20 Metern drüber schoss (21.), bewies der feine Techniker, dass er auch mit dem Kopf gut ist: nach einem der vielen Fouls an seinem Bruder köpfte er in der 28. Minute eine Flanke von VfL-Kapitän Maximilian Arnold nach kurz ausgeführtem Freistoß zum 1:0 ein. Sofort war Lukas als erster Gratulant zur Stelle.

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Bochum war gefordert, doch die erstaunlich passive Elf von Trainer Thomas Letsch kam in ihrem punktlosen Auswärtsgesicht nach Wolfsburg und enttäuschte nahezu komplett. Ein in den entscheidenden Momenten gut mitspielender Koen Casteels im Wolfsburger Tor und eine souveränere Wölfe-Verteidigung um den starken Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw erstickten bis auf einen Heintz-Kopfball in der 45. Minute sämtliche Offensivbemühungen der Bochumer vor der Pause.

Außenverteidiger Ridle Baku „Abbild der guten Leistung“

Zehn Minuten zuvor hatte Wolfsburg bereits nachgelegt: Der agile Wimmer zog nach Einleitung von Casteels nach innen Richtung Strafraum, sah den hinterlaufenden Ridle Baku und erhöhte auf 2:0. „Ridle war heute ein Abbild unserer guten Leistung“, freute sich Kovac für seinen wohl die WM verpassenden DFB-Nationalspieler.

Bochum wechselt offensiv, Wolfsburg nutzt die Räume

Zwar wechselte Bochum zur Pause noch mal offensiv, doch Wolfsburg nutze die Räume und machte per Standard alles klar: Nach Arnold-Freistoß köpfte Felix Nmecha ein. Während Bruder Lukas glücklos blieb und wenige Minuten darauf den Pfosten traf, avancierte der Jüngere (22) der Beiden somit quasi zum Nmecha-Winner des Spieltages. „Ich versuche jeden Tag seit meinem Wechsel nach Wolfsburg das Beste zu geben und habe mich von weniger Spielzeit in der vergangen Saison nicht nach untern ziehen lassen“, beschrieb Felix Nmecha seine Gefühle nach einem seiner besten Tage als Fußballer.

Kurz nachdem die beiden Brüder nach ihrer gemeinsamen Auswechslung den verdienten Applaus der 24.037 Zuschauer erhalten hatten, vollendete Joker Jonas Wind einen simplen Angriff zum Endstand: Casteels brachte den Ball auf Paulo Otavio, dieser leitete weiter zu Jonas Wind und der Däne musste einfach nur in die Mitte ziehen und sich den Ball zurecht legen für den Abschluss – die Bochumer Gegenwehr war da bereits erloschen. „Wir haben zu Zeit eine sehr gute Komposition auf dem Feld und auf der Bank“, resümierte Kovac den Heimsieg und wollte niemanden speziell herausheben.