Wolfsburg. Der neue Leitwolf steht fest. Trainer Niko Kovac überträgt dem Rekordspieler des Fußball-Bundesligisten die Binde. Das sind die Stellvertreter.

Klein anfangen und sich mit Fleiß, Disziplin und Treue hocharbeiten – so jemanden lieben sie in Wolfsburg. Und den VfL-Claim Arbeit, Fußball, Leidenschaft füllt sowieso niemand seit Jahren besser aus als der neue Kapitän des Fußball-Bundesligisten: Maximilian Arnold! Der 28-Jährige setzte seit seinem Wechsel aus Dresden in die Talentschmiede der Grün-Weißen stetig einen Karriereschritt nach dem anderen. Vom Welpen zum Leitwolf – eine Bilderbuch-Laufbahn.

Mehr zum Thema:

Am Freitag gab der neue VfL-Trainer Niko Kovac seine Entscheidung bekannt. Rechtzeitig vor dem DFB-Pokalspiel am Samstag (18 Uhr) beim Viertligisten FC Carl Zeiss Jena, in dem Arnold erstmals nicht nur als Stellvertreter die Regenbogenbinde am Arm tragen wird. „Wenn ich die Ehre bekommen würde, würde mich das mit sehr viel Stolz erfüllen. Und ich würde mich nicht dagegen wehren“, hatte der zentrale Mittelfeldspieler in den Tagen vor der Kapitänsentscheidung gesagt. Kovac erwies ihm die Ehre.

Indem dieser aber Arnolds Vorgänger Koen Casteels das Amt wegnahm. Schon mehrfach hatte Kovac in der Vergangenheit betont, dass er lieber einen Feldspieler statt einen Torwart als Kapitän hat. Das wird auch der Hauptgrund für die Wahl des Trainers gewesen sein, schließlich hatte sich Casteels immer tadellos verhalten und seinen Job solide gemacht. Etwas zu ruhig war er manchem in der Rolle des Anführers vielleicht. Diese wird sein Nachfolger bekanntermaßen nun etwas anders interpretieren.

Lacroix und Casteels als Stellvertreter

Casteels wird aber – so ist es Kovac’ Wille – zusammen mit Innenverteidiger Maxence Lacroix Arnolds Stellvertreter. Das Spieler-Trio bildet zusammen mit Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw und Ersatzkeeper Pavao Pervan, die von ihren Kollegen gewählt wurden, den Mannschaftsrat.

Der in Riesa geborene Arnold war 2009 mit 15 Jahren zum VfL gekommen und debütierte bereits mit 17 Jahren als bis heute jüngster Spieler der Grün-Weißen in Liga 1. Es ist seine zwölfte Saison bei den Profis der Grün-Weißen. Mittlerweile ist er mit 284 Erstliga-Einsätzen (34 Tore) Rekordspieler der Wölfe und ein Publikumsliebling.

Benaglio bislang mit längster Amtszeit

Die Fans mögen seine etwas ungeschliffene Art, seine Direktheit und seine positive bis kontrolliert-aggressive Körpersprache auf dem Platz. Der „Maxi“ von einst ist zum „Max“ gereift und reiht sich nun ein in die Reihe der 24 fest bestimmten oder gewählten Kapitäne des VfL in der 1. Bundesliga. Erster VfL-Kapitän nach dem Aufstieg war übrigens Jann Jensen. Die längste Amtszeit hatte Diego Benaglio mit fünf Saisons. Kann Arnold sie knacken?

Die Kapitäne des VfL Wolfsburg in der Bundesliga:

Maximilian Arnold (ab Sommer 2022)

Koen Casteels (Saison 2021/22)

Josuha Guilavogui (Sommer 2018 bis Sommer 2021)

Ignacio Camacho (ab Januar 2018)

Mario Gomez (Sommer 2017 bis Ende 2017)

Diego Benaglio (Sommer 2012 bis Sommer 2017)

Christian Träsch (Saison 2011/2012)

Marcel Schäfer (ab Januar 2011)

Edin Dzeko (ab Sommer 2010)

Josué (2008 bis 2010)

Marcelinho (Saison 2007/2008)

Kevin Hofland (2006 bis 2007)

Pablo Thiam (Sommer 2005 bis 2006)

Simon Jentzsch (2005)

Stefan Schnoor (2003 bis 2005)

Stefan Effenberg (2003)

Miroslav Karhan (2002 bis 2003)

Charles Akonnor (Saison 2001/2002)

Claus Reitmaier (Saison 2000/2001)

Claus Thomsen (Saison 1999/2000)

Frank Greiner (1998 bis 1999)

Claudio Reyna (1998)

Jens Keller (1997 bis 1998)

Jann Jensen (1997)