Wolfsburg. Doch mit dem 1:0 gegen Saint-Étienne dürfen die Wolfsburger mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern.

Der VfL Wolfsburg zieht als Gruppenzweiter ins Sechzehntelfinale der Europa League ein. Am letzten Spieltag der Vorrunde siegte das Team von Trainer Oliver Glasner zu Hause vor 10.802 Zuschauern zwar mit 1:0 (0:0) gegen AS Saint-Étienne aus Frankreich. Aber das nützte nichts, weil KAA Gent zeitgleich mit 2:1 gewann und sich so den ersten Platz sicherte.

Glasner hatte im Vorfeld erklärt, dass er den Spielern, die zuletzt weniger zum Einsatz gekommen oder länger verletzt waren, Spielzeit geben wollte. Er ließ Taten folgen, gar nicht abwertend gemeint stand da eine Wolfsburger B-Elf auf dem Rasen der Arena. Ein Wechsel war allerdings ungeplant: Die Nummer 1, Koen Casteels, gerade erst von einer Verletzung zurück, fehlte mit Oberschenkelproblemen.

Nachdem sich der Nebel, hervorgerufen durch allerhand Pyrotechnik im Block der Franzosen, verzogen hatte, zeigte diese vermeintliche B-Elf dann, dass sie durchaus Fußball spielen kann. Der Vortrag war im Vergleich zu den teils biederen Vorstellungen der jüngeren Vergangenheit erfrischend. Der eine oder andere war offenbar gewillt, seine Chance zu nutzen. So wie Yannick Gerhardt, der erst an Keeper Jessy Moulin scheiterte und bei der folgenden Ecke knapp daneben köpfte (9.). Oder Daniel Ginczek, dessen Kopfball am Außenpfosten landete (15.). Oder Josip Brekalo, der stark Renato Steffen schickte, der jedoch am Schlussmann der Franzosen scheiterte (16.).

Nach diesem turbulenten Beginn wurde es etwas ruhiger in den Strafräumen. Dennoch blieb der VfL am Drücker, auch die Umstellung von Dreier- auf Viererabwehrkette hatte gewiss Anteil am stabilen Auftritt der Gastgeber, die kurz vor der Pause eine weitere dicke Chance hatten. Flanke Kevin Mbabu, Kopfball Ginczek, doch mit vereinten Kräften kratzte Saint-Étienne den Ball noch von der Linie. Gent machte es im Parallelspiel besser, führte gegen Oleksandrija zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0.

Die zweite Halbzeit begann mit mehr Ballbesitz für die Franzosen, doch genau in diese Phase belohnte sich der VfL. Im ersten Pflichtspiel für den Klub traf Paulo Otavio sehenswert nach Brekalo-Zuspiel, indem er den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte drosch (52.). In der Folge waren es die Wolfsburger, die aufs 2:0 drängten. Die Franzosen, deren Aus bereits vor dem Spieltag festgestanden hatte, wirkten teilnahmslos. Im anderen Spiel hatte Oleksandrija derweil das 1:2 erzielt.

In der 65. Minute kamen mit Yunus Malli und Lukas Nmecha zwei weitere Akteure in die Partie, um ihnen Spielpraxis zu verschaffen. Vor allem das Fehlen Xaver Schlagers, der für Malli das Feld verließ, war sofort zu spüren, was ein weiterer Beleg dafür ist, wie wichtig der Österreicher für das Spiel des VfL sein kann. Profit konnte Saint-Étienne aus den Umstellungen allerdings nicht schlagen, dafür waren die Franzosen an diesem Abend zu schwach. Spannender war da fast der Blick nach Gent, wo nur ein Tor für die Gäste noch zum Gruppensieg der Grün-Weißen fehlte. Doch das fiel nicht, der VfL zog als Gruppenzweiter in die nächste Runde ein. Wie Wolfsburgs Europa-Tournee weitergeht, wird am Montag verraten. Dann findet bei der Uefa in Nyon die Auslosung für die Zwischenrunde statt.