Wolfsburg. Im Rahmen seines Stadionfests schießt sich der Wolfsburger Fußball-Bundesligist für sein erstes Pflichtspiel im Pokal in Halle ein.

Eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal hat der VfL Wolfsburg im Rahmen seines Stadionfests eine insgesamt sehr überzeugende Generalprobe gegen einen immer schwächer werdenden Gast hingelegt. Die Mannschaft von Oliver Glasner besiegte den französischen Erstligisten OGC Nizza nach 120 unterhaltsamen Minuten vor 3500 Zuschauern im AOK-Stadion mit 8:1 (2:1) und stellte mit Stürmer Lukas Nmecha, der für ein Jahr von Manchester City ausgeliehen wird, in der Halbzeit noch seinen fünften Neuzugang vor.

Die erste Hälfte begann VfL-Trainer Oliver Glasner so, wie es auch im Pokalspiel beim Drittligisten Hallescher FC (12. August, 18.30 Uhr) laufen könnte. Von den Neuzugängen waren Xaver Schlager und Joao Victor in den ersten 60 Minuten der auf 120 Minuten ausgelegten Partie mit dabei. In der Dreier-Abwehrkette stand Marcel Tisserand an Stelle von Robin Knoche.

Und diese vermeintliche A-Elf machte ihre Sache insgesamt vor allem im Spiel nach vorne mit teilweise überfallartigen Angriffen ordentlich: Eddy Silvestre verlor den Ball, Klaus spielte Doppelpass mit Joao Victor und schloss aus 16 Metern mit einem platzierten Flachschuss zur frühen Führung ab (7. Minute).

Defensiv hatten die Wolfsburger allerdings so manches Mal Probleme gegen die schnellen OGC-Stürmer. John Anthony Brooks wusste sich gegen Ihsan Sacko nur mit einem Foul am 16er zu helfen. Nach dem fälligen Freistoß köpfte Dante, den Wout Weghorst nicht eng genug deckte, zum 1:1 ein (14. Minute). Auch Nizzas Ignatius Ganago bekam der VfL einige Male nicht unter Kontrolle. Keeper Koen Casteels rettete gegen ihn mit viel Risiko (25.), nach 55 Minuten traf der OGC-Angreifer nur den Außenpfosten.

Zu gefallen wusste bei den Wolfsburgern eben vor allem der Angriff. So einige Aktionen im Spiel nach vorne konnten die Wolfsburger zwar noch nicht zu Ende spielen, doch viele gute Lösungsansätze bedachten sowohl Glasner als auch die Fans im AOK-Stadion mit Applaus. Was natürlich auch für die gelungenen Szenen galt, und von denen gab es auch so einige: Klaus bediente Weghorst, der nach einer halben Stunde das 2:1 besorgte. Dante rettete noch vor Weghorst (40.), Victor vergab frei vor Nizzas Keeper Yannis Clementia (42.), und bei einer Doppelchance scheiterte erst der Neuzugang des Linzer ASK und dann Klaus mit einem Schuss an die Latte (54.).

Zu den zweiten 60 Minuten tauschte Glasner seine Feldspieler komplett durch, nur Casteels durfte auf dem Platz bleiben und 90 Minuten Spielpraxis sammeln, ehe Pavao Pervan kam. Auch aus dieser Elf, das wurde schnell deutlich, wollten sich alle Spieler für einen Einsatz im ersten Pflichtspiel empfehlen, auch wenn es einige Minuten dauerte, bis sie sich gefunden haben. Nach einer Ecke scheiterte Felix Uduokhai erst per Kopfball, der auf der Linie geklärt wurde, den Nachschuss schob Yannick Gerhardt dann aber in die Maschen (75.). Die Franzosen, bei denen Trainer Patrick Vieira nach 60 Minuten auf Wechsel verzichtet hatte, wirkten etwas müde. Doch als der Weltmeister von 1998 zumindest dreimal tauschte, verpuffte der Effekt direkt im Anschluss: Josip Brekalo legte Sekunden später mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck das 4:1 nach (78.).

Die Wolfsburger zeigten in dieser zweiten Halbzeit noch mehr Torgefahr und sich vor dem OGC-Kasten kaltschnäuziger als noch in Durchgang 1: Gerhardt legte, schön freigespielt, allein vor Clementina noch sein zweites Tor nach (85.). Nach einer Freistoßflanke von Admir Mehmedi war Felix Uduokhai per Kopf erfolgreich (90.). Renato Steffen per Strafstoß, nachdem Gerhardt gefoult worden war, besorgte das 7:1 (107.). Jeffrey Bruma sogar im zweiten Versuch das 8:1 (117.) – es war ein sehr gelungener Nachmittag für den Europa-League-Teilnehmer.

Spiel kompakt

VfL Wolfsburg, 1. HZ: Casteels – Tisserand, Guilavogui, Brooks – William, Schlager, Arnold, Roussillon – Klaus, Weghorst, Joao Victor.

VfL Wolfsburg, 2. HZ: Casteels (90. Pervan) – Knoche, Bruma, Uduokhai – Mbabu, Gerhardt, Rexhbecaj, Steffen – Malli, Mehmedi, Brekalo.

OGC Nizza: Clementina – Burner (110. Gameiro), Herelle (92. Cisse), Dante (99. Pelmard), Sarr (88. Coly) – Danilo – Tameze (77. Walter), Sylvestre (77. Lees-Melou) – Maolida (99. Guessand), Ganago (77. Le Bihan), Sacko (99. Brazao).

Tore: 1:0 Klaus (7.), 1:1 Dante (14.), 2:1 Weghorst (30.), 3:1 Gerhardt (75.), 4:1 Brekalo (78.), 5:1 Gerhardt (85.), 6:1 Uduokhai (90.), 7:1 Steffen (107./Foulelfmeter, 8:1 Bruma (117.).

Gelbe Karten: – / Lees-Melou.

Schiedsrichter: Johann Pfeifer (Hameln).

Zuschauer: 3500 im AOK-Stadion.