Wolfsburg. Mit Rexhbecaj, Schlager, Arnold und Gerhardt stehen vier Spieler für zwei zentrale Mittelfeldpositionen zur Verfügung – alle sind sie Linksfüße.

Es ist eine außergewöhnliche Situation: Für Oliver Glasners bevorzugte Spielvariante 3-4-3 benötigt der Trainer des VfL Wolfsburg zwei zentrale Mittelfeldspieler. Josuha Guilavogui und Ignacio Camacho, die qua Ausbildung und Vorgeschichte für einen der Plätze infrage kommen, werden in der Abwehrreihe gebraucht. Mit dieser Rochade hatte Glasner im Training schon begonnen. Daher kommt es nun zu der außergewöhnlichen Situation: Elvis Rexhbecaj (21), Xaver Schlager (21), Maximilian Arnold (25) und Yannick Gerhardt (25) sind die aussichtsreichsten Kandidaten auf diese zwei Plätze – und allesamt sind sie Linksfüße. Beim VfL heißt es im zentralen Mittelfeld offenbar jetzt: Links, zwo, drei, vier. Glasner ist das natürlich auch aufgefallen, der Trainer sagt lächelnd: „Oft sucht man Linksfüße, und bei uns gibt es sehr viele.“

Der 44 Jahre alte Österreicher hat Vor- und Nachteile dieser Konstellation erkannt. Eine positive Erkenntnis: Drehe sich ein Spieler auf der „verkehrten Seite“, also als Linksfuß auf der halbrechten Position, ins Spielfeld auf, „wird es einfacher, Diagonalbälle zu spielen“, erklärt Glasner. Neuzugang Schlager hat in dieser Rolle schon bei RB Salzburg gespielt, dem Klub, von dem er nun im Sommer zum VfL kam. Dort war es aber nicht der Kaderzusammenstellung geschuldet, sondern bewusst der taktischen Ausrichtung. Im 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld hat der 21-Jährige als Linksfuß die halbrechte Position besetzt. Der ehemalige Bremer Bundesliga-Profi Zlatko Junuzovic spielte als Rechtsfuß auf halblinks. Glasner: „Wenn sich dann der Spieler aufdreht, geht der Blick in Richtung Spielfeldzentrum, weil der starke Fuß mittig ist. RB“, sagt der ehemalige LASK-Trainer, „war immer durch dieses Zentrumsspiel geprägt.“