Wolfsburg. . Der frühere Wolfsburger denkt vor dem Spiel mit der Nationalmannschaft am Mittwoch vor allem an seinen damaligen U17-Trainer Manfred Mattes.

Oliver Bierhoff blickte zu seiner linken Seite und grinste: „Der Julian“, sagte der Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, „ist ja fast schon ein alter Hase.“ Nun ja. 22 Jahre ist Julian Brandt, der angesprochene Hase, erst alt und gehört damit natürlich nicht zum alten Eisen in der deutschen Auswahl. Aber: Offensivspieler Brandt ist mittlerweile seit fast drei Jahren fester Bestandteil derselben, er hat für Bayer Leverkusen bereits 157 mal in der Bundesliga gespielt, 21 mal in der Champions League und 23 mal für Deutschland, unter anderem bei der missglückten Weltmeisterschaft im Sommer in Russland. Wegen der immensen Erfahrung, die Brandt in jungen Jahren schon gesammelt hat, darf Bierhoff die berühmte Redewendung natürlich benutzen. Der Nationalmannschafts-Manager weiß, dass Brandt zu jenen gehört, die die deutsche Zukunft mitgestalten werden.

Angefangen hat diese Zukunft des offensiven Mittelfeldspielers in Wolfsburg, dem Ort des ersten Länderspiels des Jahres (Mittwoch, 20.45 Uhr gegen Serbien). Im Jahr 2011 wechselte das verheißungsvolle Talent aus Oberneuland zur U17 des VfL. Brand blieb drei Jahre in der VW-Stadt, holte zwei Junioren-Meisterschaften und wurde mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet, bis die Leverkusener den überragenden Spieler des deutschen Nachwuchses im Sommer 2014 ins Rheinland lotsten – obwohl Ex-VfL-Manager Klaus Allofs arg darum kämpfte, Brandt in Wolfsburg zu halten. Aber der Junior ging, um bei der Werkself zum Senior zu reifen. Die Perspektive gefiel ihm dort besser als hier. Und sofort war er Teil des Bundesliga-Aufgebots Bayers, seine Profi-Karriere nahm Fahrt auf.