Wolfsburg. . Nationalspielerin Alexandra Popp bringt Wolfsburgs Bundesliga-Fußballerinnen mit einem Doppelpack gegen Turbine Potsdam früh auf Kurs.

Der VfL steuert erneut auf eine Titelverteidigung im DFB-Pokal zu: Wolfsburgs Fußballerinnen besiegten am Mittwochabend vor 1347 Zuschauern im AOK-Stadion Liga-Konkurrent Turbine Potsdam im Viertelfinale des DFB-Pokals verdient mit 4:0 (2:0). Herausragend an diesem Abend war vor allem Alexandra Popp, die mit ihrem Doppelpack in der ersten Halbzeit den fünften Wolfsburger Halbfinal-Einzug in Serie perfekt machte. Mehr noch war es angesichts der schwierigen Wochen in Liga, Champions League und dann wieder Pokal eine ganz wichtige Standortbestimmung.

Beim VfL feierte wie erwartet Almuth Schult ihr Comeback nach Masernerkrankung. Doch viel zu tun hatte die Nationalkeeperin nicht. Auch wenn Turbine in der Anfangsphase ordentlich Gas gab und vor allem mit der nimmermüden künftigen VfLerin Svenja Huth als Spitze früh presste, sprangen dabei keine größeren Möglichkeiten heraus.

Anders sah es auf der Gegenseite aus, auch wenn sich die Gäste bei den Wolfsburger Angriffen weit zurückzogen, teilweise eine Fünfer-Abwehrkette aufboten. Popp flankte von links, Vanessa Fischer klärte aber vor Pernille Harder, die in die Potsdamer Torfrau hineinrauschte – verletzt hat sich keine der beiden (6. Minute). Eine Flanke von Caroline Hansen wurde vor Popp gerade so geklärt (11.), Claudia Netos Versuch aus der zweiten Reihe ging knapp daneben (17.). Doch dann war es soweit: Anna Blässes scharfe Flanke von der rechten Seite landete bei Popp, die aus elf Metern mit links das 1:0 markierte. Harder verpasste noch das 2:0, das dann eine einstudierte Eckballvariante der Wolfsburgerinnen brachte: Auf Hansens Hereingabe lauerte Popp irgendwo im Nirgendwo am zweiten Pfosten, die neue Kapitänin der deutschen Nationalelf lief in die Mitte und köpfte mühelos zum 2:0 ein (26.).

Damit war Turbine merklich der Stecker gezogen, die Gäste drückten nun nicht mehr so früh, auch Wolfsburg nahm etwas das Tempo aus dem Spiel. Bis auf einen weiteren Versuch von Popp (36., vorbei) hatte der deutsche Doublesieger der vergangenen zwei Jahre offensiv in der Schlussphase der ersten Halbzeit dann nicht mehr die ganz großen Chancen.

Die Grün-Weißen ließen neu formierten Potsdamerinnen nach der Pause keine Chance mehr, um noch einmal auf den Anschluss und einen großen Pokalfight zu hoffen – dafür war die Mannschaft von Coach Stephan Lerch defensiv zu sicher gegen Huth und Co., und offensiv reichte ein bärenstarker Angriff, um endgültig für die Entscheidung zu sorgen. Angreiferin Ewa Pajor hatte für Harder abgelegt, die durchmarschierte und mit einem Schuss aus 16 Metern das dritte Wolfsburger Tor markierte (49.). Die Gastgeberinnen drängten weiter und holten sich noch mehr Selbstvertrauen für das wichtige Auswärtsspiel in der Liga beim SC Freiburg am Sonntag sowie die Champions-League-Duelle gegen Lyon. Es gelang auch vieles: Nach einer Flanke von Babett Peter köpfte Pia-Sophie Wolter anspruchsvoll mit einer Bogenlampe das 4:0 (75.). Es war der Schlusspunkt hinter eine sehr souveräne Leistung des VfL.