Wolfsburg. Fußball-Oberliga: SSV ringt Lupo erneut einen Punkt ab. Rizzi-Elf lässt Chancen liegen und hat etwas Glück, dass es nicht bestraft wird.

Das Wetter war gut, die Kulisse war gut, das Spiel war gut – aber was fehlte, waren die Tore. Das Nachbarschaftsderby der Fußball-Oberliga zwischen dem SSV Vorsfelde und Lupo Martini Wolfsburg endete torlos. Chancen gab es allerdings mehr als genug.

Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen. Lupo bestimmte das Geschehen und kam auch früh zu ersten Gelegenheiten. Bereits in der zweiten Minute steckte Maxim Safronow den Ball in die Gasse zwischen Vorsfeldes Linksverteidiger Canel Topsakal und Innenverteidiger Athanasios Palanis auf den pfeilschnellen Maurizio Grimaldi. Dessen Schuss verfehlte das Tor nur knapp.

Vorsfelde kam bis zur 15. Minute kaum zur Entfaltung. Dann aber wurde Lucas Friedrich von seinem Sturmpartner Dustin Reich sehr gut in Szene gesetzt. Friedrich setzte den Ball aber zwei Meter über den Querbalken. Quasi im Gegenzug der große Aufreger des Spiels: Niklas Richter bekam im eigenen Strafraum den Ball deutlich an den Unterarm. Das Schiedsrichtergespann ließ weiterlaufen. Eine Fehlentscheidung.

Danach kippte die Partie ein wenig in die Ausgeglichenheit. Beide Teams neutralisierten sich gut. Vorsfelde hatte durch einen Friedrich-Kopfball noch eine vernünftige Gelegenheit (45.). Die größte Chance des ersten Durchgangs bekamen die zahlreichen Zuschauer aber auf der Gegenseite zu sehen.

In der letzten Aktion der ersten Hälfte war Lupo plötzlich mit drei Mann frei durch. Doch anstatt den Ball auf den deutlich besser postierten Grimaldi zu spielen, entschied sich Andrea Rizzo zum Kunstschuss aus 25 Metern. Der eigensinnige Heber war aber sichere Beute für Justin Kick im Vorsfelder Kasten. Grimaldi ärgerte sich im Anschluss zu Recht.

Man kennt, schätzt und herzt sich: SSV-Trainer Alexander Strehmel umarmt Lupos Dennis Jungk nach dem Abpfiff.
Man kennt, schätzt und herzt sich: SSV-Trainer Alexander Strehmel umarmt Lupos Dennis Jungk nach dem Abpfiff. © regios24 | Lars Landmann

Beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen, und die Mannschaft von Lupo-Trainer Michele Rizzi war auch nach dem Wiederanpfiff wieder dominant, belohnte sich aber wieder nicht mit Toren. Vorsfeldes Keeper Kick bewahrte sein Team dreimal vor dem Rückstand. Zweimal war es Lupos Mittelstürmer Marius Homann, der im Eins-gegen-Eins am herausragenden Kick scheiterte (55., 80.).

In der 84. Minute war es wieder Homann, der eine große Chance hatte, aber er umlief quasi die „Rückhand“ und versuchte es mit dem rechten Innenrist, anstatt mit dem linken Spann abzuziehen. Er bekam keinen Druck hinter die Kugel, Kick hatte keine Probleme.

Doch die Partie war zudem Zeitpunkt schon wieder ausgeglichener, denn SSV-Coach Alexander Strehmel hatte frische Kräfte in die Partie gebracht, die sich allesamt sehr gut eingefügt hatten. Allen voran der Routinier Kevin Schulze sorgte für mehr Struktur im SSV-Spiel, und hinten warf die Viererkette alles rein, um das Tor zu verteidigen.

Schulze war es auch, der Friedrich in der Nachspielzeit gefühlvoll im Sechzehner bedient hatte. Friedrich versuchte es artistisch, doch sein Seitfallzieher traf nicht das Tor. Kurz davor hatte der Ex-Vorsfelder Rocco Tuccio fast „Schützenhilfe“ für seinen ehemaligen Verein geleistet, als er im Spielaufbau den Ball leichtsinnig verspielt hatte. Sein bester Kumpel Dennis Dubiel bügelte den Fehler aber für ihn aus und blockte den Schussversuch von Reich (90.).

Aufgrund der Schlussphase hätte sich Lupo nicht beschweren dürfen, wenn das Spiel verloren geht. Es gehört aber zur Wahrheit dazu, dass die Rizzi-Elf zu diesem Zeitpunkt auch schon 2:0 hätten führen können – wenn nicht sogar müssen.

SSV: J. Kick – Cinquino (67. Istock), Breit, Palanis, Topsakal – Mokry (75. Dallali), Oral (67. Schulz), Gangloff (67. C. Hodgson), Richter – Reich, Friedrich.

Lupo: Geerts – Jungk, Dubiel, Redemann, Schlothauer – Tortora (81. Tuccio) – Grimaldi, Luczkiewicz (75. L. Homann), Safronow, Rizzo (63. Herrmann) – M. Homann (87. Drangmeister).

Tore: Fehlanzeige.