Vorsfelde. Die „Razorbacks“ bezwingen den VfL Hameln nach Anlaufproblemen mit 37:29 und bleiben Tabellenzweiter in der Handball-Oberliga.

Das Endergebnis verrät nicht, wie schwer sich der MTV Vorsfelde in der ersten Halbzeit der Begegnung mit dem VfL Hameln getan hat. In die Kabine waren die Eberstädter mit einem Rückstand gegangen, nur um sich im zweiten Durchgang einen ungefährdeten 37:29 (14:15)-Heimerfolg zu erspielen. Der MTV bleibt Tabellenzweiter der Handball-Oberliga.

Keine sechs Minuten waren vergangen, als Daniel Heimann das erste Mal die Time-out-Karte verwendete. Der MTV-Trainer sah sich zu der Maßnahme gezwungen, nachdem seine Mannschaft in den ersten Spielsequenzen kaum stattgefunden hatte. Durch Treffer der VfL-Toptorjäger Janne Siegesmund und Tim Jürgens waren die Gäste mit 3:0 in Führung gegangen. Vorsfelde war zu dem Zeitpunkt weder im Spiel noch auf der Anzeigetafel angekommen. Erst nach der frühen Auszeit erzielte der MTV seinen ersten Treffer.

Probleme mit Hamelns Torjäger Siegesmund

Die Gäste-Führung sollte aber Bestand haben. „Wir sind sehr schleppend in die Partie gekommen“, berichtete Vorsfeldes Mannschaftsführer Marius Thiele. Probleme bereitete den Hausherren vor allem Hamelns Rückraumschütze Siegesmund. „Wir haben zu viele freie Würfe zugelassen“, kritisierte Thiele. Mit dem Ausgleich zum 13:13 (27. Minute) schien Vorsfelde die Wende eingeleitet zu haben. Doch beim MTV freute man sich zu früh. Hameln schlug zurück und nahm eine knappe Führung mit in die Halbzeitpause.

Wir wollten mehr Kontakt herstellen, eher aus der Abwehr heraustreten und uns nicht auf unseren Block verlassen.
Marius Thiele - Kapitän des MTV Vorsfelde, über die Neueinstellung in der Deckung

In der „Razorbacks“-Kabine wurde nun Klartext gesprochen. Von Unruhe oder gar Panik war jedoch keine Spur. „Wir wussten, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen“, sagte Thiele. Die Abwehr bedurfte einer Neueinstellung. Die Vorsfelder fassten folgenden Plan: „Wir wollten mehr Kontakt herstellen, eher aus der Abwehr heraustreten und uns nicht auf unseren Block verlassen.“ Die Gastgeber nahmen sich vor, intensiver zu decken, offensiver zu verteidigen.

Aus einem 20:21-Rückstand wird eine 26:21-Führung

Die Anpassungen sollten sich als wirksame Mittel erweisen. Aus einem 20:21-Rückstand (36.) machte der MTV eine 26:21-Führung (42.). „Da hatten wir das Gefühl, dass wir die Halle als Sieger verlassen würden“, sagte Thiele. „Wir haben einfache Tore geworfen.“ Hameln verkürzte noch mal auf drei Tore Rückstand und blieb bis fast zwölf Minuten vor Schluss dran (26:30), doch spielten es die Vorsfelder im letzten Spielviertel sicher herunter. „Die zweite Halbzeit war stark. So stellen wir es uns vor.“

Vorsfelder zeigen Reaktion auf durchwachsene erste Hälfte

Dass es im ersten Durchgang etwas stockte, sei kein Anlass zur Sorge, beschwichtigte Thiele. „Wir können nicht jedes Wochenende ein Feuerwerk abbrennen. Hameln ist keine Laufkundschaft, die können auch Handball spielen.“ Die Reaktion des MTV auf die durchwachsene erste Halbzeit stand für den Vorsfelder Leader im Vordergrund. „Wir haben uns merklich gesteigert“, sagte Thiele. „Der Sieg war letztlich souverän.“

MTV Vorsfelde: Weber, Krüger – Vuckovic (7), Wiegner, Mbanefo (2), Thiele (2), Liebich, Sievert (6), Bornkessel, Schilling (5), Hoffmann (7), Nowak (5), Ludwig (3).