Wolfsburg. Nach 2:0-Führung: Die Oberliga-Fußballer aus Wolfsburg verlieren die Halbfinal-Schlammschlacht in Hildesheim unglücklich. Der Traum vom DFB-Pokal ist geplatzt.

„Es tut extrem weh“: Mit diesen Worten machte Trainer Michele Rizzi deutlich, wie sich seine Oberliga-Fußballer von Lupo Martini Wolfsburg fühlten. Sie hatten das Finale im NFV-Pokal der Amateure bereits vor Augen, waren nur wenige Sekunden vom Weiterkommen entfernt, als ihnen beim VfV Borussia Hildesheim in der Nachspielzeit der Sieg noch entrissen wurde. Carlos Christel traf zum 2:2 und rettete die Hausherren ins Elfmeterschießen, in dem sich der VfV dann mit 5:3 durchsetzte und nun nur noch ein Spiel vom Einzug in den DFB-Pokal entfernt ist.

Der Traum vom DFB-Pokal platzte für die Kreuzheider, obwohl sie über 90 Minuten „die bessere Mannschaft“ waren. „Das ist besonders bitter“, meinte Rizzi und schob nach: „Wir haben ein Riesen-Spiel gemacht. Die Einstellung, die Mentalität waren da, wir hatten mehr klare Chancen. Nur du musst so ein Spiel dann eben auch gewinnen.“ Seine Mannschaft hätte Hildesheim „killen müssen. Aber wir haben den VfV leider am Leben gelassen“.

Robert Herrmann fällt mit Fieber aus

Mit Ex-Profi Robert Herrmann, der sich mit Fieber krank gemeldet hatte, fehlte den Wolfsburgern zwar ein wichtiger Spieler. „Doch alle, die in der Startelf standen, habe ihre Nominierung auch gerechtfertigt“, lobte Lupos Trainer seine Akteure, die in der Schlammschlacht von Hildesheim nach 19 Minuten verdient in Führung gingen. Nach einer Ecke war Dennis Dubiel per Kopf zur Stelle und markierte das 1:0 für die Gäste.

Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel legte Marius Homann dann den zweiten Lupo-Treffer nach – und stieß das Tor zum Finale ganz weit auf. „Mit dem 2:0 zur Pause war Hildesheim noch gut bedient“, konstatierte Rizzi und dachte an die vergebenen Hochkaräter von Maurizio Grimaldi und Marius Homann in Durchgang 1.

Wir haben ein Riesen-Spiel gemacht. Die Einstellung, die Mentalität waren da, wir hatten mehr klare Chancen. Nur du musst so ein Spiel dann eben auch gewinnen.
Michele Rizzi - Lupos Coach, nach dem bitteren Halbfinal-Aus nach Elfmeterschießen

Damit war klar: Hildesheim muss kommen nach dem Seitenwechsel und hatte auf dem immer tiefer werdenden Geläuf auch mehr Spielanteile. Doch wirklich zwingend wurde es nicht. Das 1:2 durch Can Gökdemir (57.), der aus spitzem Winkel erfolgreich war, hatte sich keineswegs angedeutet. In der Folgezeit hätten die Kreuzheider, denen in der 62. Minute ein Foulstrafstoß an Andrea Rizzo verwehrt blieb, bei Kontern das 3:1 nachlegen können, während vom VfV bis in die Schlussminuten offensiv nicht viel kam. Bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit jedenfalls, als der Ex-Wolfenbütteler Carlos Christel goldrichtig stand und zum 2:2-Ausgleich abstaubte. „Das war sehr glücklich für Hildesheim. Im Endeffekt ist es aber auch egal“, sagte Michele Rizzi enttäuscht.

Lasse Homann trifft nur den Pfosten

Das Elfmeterschießen musste also die Entscheidung und den Finalgegner des SV Atlas Delmenhorst (3:0 in Melle) bringen. Und hier verwandelten für die Hildesheimer, die angefangen hatten, alle fünf Schützen. Auf Lupo-Seite wollte es Lasse Homann indes zu genau machen: Der Schuss des Mittelfeldspielers, der als Zweiter an der Reihe war, klatschte nur an den linken Pfosten – es war der einzige Fehlschuss vom Punkt aus.

„Ich habe den Jungs jetzt erst einmal Pause gegeben. Sie sollen durchatmen bis Freitag“, erklärte Lupos Trainer. Eine Pause, die nicht nur dem Körper, sondern vor allem auch dem Kopf guttun dürfte – nach diesem bitteren Halbfinal-Aus.

Lupo: Geerts – Engler (89. Jungk), Dubiel, Redemann, Schlothauer – Tortora – Luczkiewicz (60. L. Homann), Safronow – Grimaldi (78. Cimino), M. Homann, Rizzo.

Tore: 0:1 Dubiel (19.), 0:2 M. Homann (40.), 1:2 Gökdemir (57.), 2:2 Christel (90.+2).