Schöningen. Fußball-Oberliga: Die FSV ist erst drückend überlegen, dann anfällig bei Kontern. Ostermontag kommt „das Team der Stunde“ nach Schöningen.

20 Minuten lang war es quasi ein Fußballspiel auf ein Tor und nichts deutete darauf hin, dass es in der Oberligapartie zwischen Lupo Martini Wolfsburg und der FSV Schöningen einen anderen Sieger geben könnte als die Gäste. Doch es kam anders. Die FSV verlor nach 1:0-Führung noch mit 1:3 (1:1) und trauerte letztlich ihren vielen guten Möglichkeiten nach, die sie vergeben hatte.

„Es ist von Woche zu Woche dasselbe: Wir sind oft die bessere Mannschaft, wir haben oft die bessere Spielleistung, aber wir können es nicht in Tore ummünzen“, klagte FSV-Coach Bastian Breves nach dem Abpfiff.

FSV Schöningen schlägt zu wenig Kapital aus starker Anfangsphase

Seine Mannschaft hatte druckvoll begonnen und die Wolfsburger überhaupt nicht in ihr Kombinationsspiel finden lassen. Die Stürmer Christian Beck und Petrus Amin behaupteten fast jeden Ball und setzten sich entweder selbst oder die nachrückenden Flügelspieler Tom-Luca Winter und Cenay Üzümcü in Szene.

In den ersten 20 Minuten hatte die Breves-Elf viele, viele Abschlüsse und hätte deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. Doch es blieb beim Treffer von Beck, der sich bei einer Ecke unnachahmlich ins fast schon „dritte Stockwerk“ hochgeschraubt und den Ball per Kopf im langen Eck versenkt hatte (17.).

Wenige Augenblicke später hatte Lupo eine riesige Doppelchance auf den Ausgleich, den FSV-Schlussmann Niclas Edelmann mit Bravour gegen Jannes Drangmeister verhinderte (19.). Diese Szene wirkte wie ein Weckruf für Lupo, die Hausherren fanden fortan immer besser in die Partie.

Lupo Martini kommt durch strittigen Elfmeter zurück ins Spiel

Der Ausgleich durch Robert Herrmann per Elfmeter (37.) war nicht gänzlich unverdient, aber doch schmeichelhaft – weil die FSV zu diesem Zeitpunkt schon mit zwei oder drei Toren hätte führen müssen und weil es eine überaus strittige Szene gewesen war, die der Schiedsrichter als Foul an Maurizio Grimaldi gewertet hatte.

Die nächste kalte Dusche für die Gäste gab es direkt nach dem Seitenwechsel. Nach einer Ecke hätten die Elmstädter den Ball problemlos zur Seite klären und die Situation entschärfen können. Stattdessen landete er zentral auf der Strafraumkante bei Dennis Jungk, der das 2:1 erzielte (49.).

Nun bekam Lupo deutlich Oberwasser und viele Räume, „aber nur, weil wir aufmachen mussten. Hätten wir 2:0 oder 3:0 geführt, hätten wir das eben nicht gemacht“, erklärte Breves. „Am Ende ist es so: Wir hauen viel rein, aber haben nur wenig Ertrag – und das Woche für Woche“, bilanzierte der Coach der Schöninger, die auch noch das dritte Gegentor nach einem Standard hatten hinnehmen müssen. Robert Herrmann verwandelte einen direkten Freistoß (61.). Bezeichnend: Amin trat einen nicht minder sehenswerten Freistoß, der Ball krachte aber nur ans Lattenkreuz (75.).

FSV: Edelmann – Behling (77. Schwerdtfeger), Reiche, Werner (60. Lutz), Kohl – Winter, Evers, Hoffie (60. Kühle), Üzümcü (75. Caringi) – Beck, Amin.

Tore: 0:1 Beck (17.), 1:1 Herrmann (37./FE), 2:1 Jungk (49.), 3:1 Herrmann (61.).

Ostermontag kommt Vorsfelde

Zeit zum Wundenlecken bleibt der FSV indes nicht. Am Ostermontag (15 Uhr) kommt es im Elmstadion zum Duell mit dem SSV Vorsfelde, der „Mannschaft der Stunde“, so Breves. Der Aufsteiger könne „90 Minuten verteidigen“, ein Attribut, das seiner Elf fehle. „Sie haben zwar nicht die individuelle Klasse wie Lupo, aber sie haben mehr Härte und Biss. Das wird interessant...“