Wolfsburg. Die Wolfsburger Herren unterliegen in der Tennis-Nordliga beim TC GW Rotenburg mit 1:5. Zwei Niederlagen in drei Sätzen kassiert.

Das Remis war zum Greifen nahe, doch fehlte den Tennisspielern des TV Jahn Wolfsburg das für Überraschungserfolge nötige Quäntchen Glück. Beim TC Grün-Weiß Rotenburg setzte es mit dem 1:5 die fünfte Niederlage im fünften Nordliga-Spiel – zwei Partien verloren die Wolfsburger im Match-Tiebreak.

Auch wenn das Endergebnis beim SC Condor knapper war, so kurz vor einem Punktgewinn wie in Rotenburg stand der TV Jahn in dieser Spielzeit noch nicht. In gleich drei Matches ging es in den entscheidenden dritten Satz – Ausdruck der Entwicklung, die Jahn genommen hat. Mannschaftsführer Niklas Schulz erklärte: „Wir lernen dazu, steigern uns.“

Ein Topspiel ohne große Ballwechsel

Im Topspiel des Tages traf der Jahn-Kapitän nicht etwa wie erwartet auf den Bosnier Aziz Kijametovic, sondern auf Tarik Burina. „Der ist mir von Turnieren und anderen Liga-Spielen bekannt“, berichtete Schulz. „Ein Match zwischen uns kam allerdings nie zustande.“ Entsprechend verwundert war der Wolfsburger ob des Auftritts, den Burina hinlegte. Der Rotenburger spielte Hochrisiko-Tennis, wie es kein anderer in der Nordliga bietet. „Burina hat aus jeder Lage geschossen, unmögliche Winner versucht“, sagte Schulz. „Ballwechsel gab es eigentlich nicht. So etwas habe ich selten erlebt.“

Niklas Schulz setzt sich im Match-Tiebreak durch

Doch der Jahn-Mannschaftsführer stellte sich schnell ein auf die ungewöhnliche Spielweise seines Kontrahenten. „Ich habe mich auf meinen Aufschlag konzentriert – und der kam glücklicherweise sehr zuverlässig.“ Schulz gab sich unbeeindruckt, zog sein Spiel so weit es ging durch. Satz 1 ging an den Wolfsburger, Satz 2 im Tiebreak an Burina. Im Dritten lag Schulz zunächst ein Mini-Break zurück, doch fand Jahns Nummer 1 zurück. „Bei 7:6 habe ich Burina den Service abgenommen und es nach Hause gebracht.“ Mit 6:4, 6:7, 10:7 setzte sich Schulz durch.

Fabian Höflich vergibt Matchball und verliert

Anders als Jahns Topspieler, der laut Rangliste sogar als Favorit ins Einzel gegen Tarik Burina gegangen war, hatte Wolfsburgs Nummer 2 die Außenseiterrolle inne. Siegerwartungen hatte niemand im Wolfsburger Umfeld an Fabian Höflich. Doch der Nordliga-Neuling wuchs über sich hinaus. Satz 1 gegen Emir Burina ging im Tiebreak an Höflich. „Fabian hat das Zepter in die Hand genommen, das Match dominiert“, berichtete Teamkollege Schulz. Im zweiten Durchgang blieb der Wolfsburger dran, kassierte aber insgesamt zwei Breaks, sodass Burina zum Satzausgleich kam. Der Match-Tiebreak musste entscheiden. Hier wurde es dramatisch. „Bei 10:9 hatte Fabian Matchball“, sagte Schulz. Doch Burina wehrte ab und drehte den Satz. Das Fazit Schulz‘ fiel trotzdem positiv aus: „Das war Fabians bestes Match seit Jahren. So stark habe ich ihn lange nicht spielen gesehen.“

Weniger ausgeglichen verliefen die Matches von Erik Patorra (2:6, 4:6) und Timo Drewitz (1:6, 1:6). An Position 3 traf Patorra in Felix Samsel auf einen Gegner mit großem Namen. Gegen den RW-Routinier verkaufte sich Patorra jedoch teuer. Vor allem im zweiten Satz war der Wolfsburger auf Augenhöhe. Für Drewitz war die Herausforderung nochmal größer. Philipp Barautzki ist um acht Leistungsklassen besser eingestuft als Jahns Nummer 4.

Beide Doppel gehen an die Gastgeber

Vor den Doppeln war mit dem 1:3-Zwischenstand immerhin noch ein Unentschieden drin. Die Wolfsburger setzten im ersten Doppel auf die zuvor gegen Condor erfolgreiche Formation – und Schulz/Patorra spielten erneut groß auf. Nach dem Dreisatz-Sieg in Hamburg reichte es diesmal aber nicht zum Matchgewinn. Wieder kämpfte sich das Jahn-Duo nach verlorenem erstem Satz zurück, im Match-Tiebreak zogen Schulz/Patorra gegen Tarik Burina/Barautzki aber den Kürzeren (2:6, 6:2, 6:10). „Ich habe vorher vier Nordliga-Match-Tiebreaks gewonnen. Irgendwann musste auch mal einer verloren gehen“, kommentierte Schulz. Im zweiten Doppel kam Oliver Wagner zu seinem Joker-Einsatz. An der Seite von Höflich setzte es eine klare 2:6, 0:6-Niederlage.