Vorsfelde. Der Torjäger trifft für den SSV gegen den Oberliga-Primus in der Nachspielzeit zum entscheidenden 2:0.

Als Torjäger Dustin Reich in der Nachspielzeit TuS-Keeper Nils Böhmann umkurvt und zum 2:0 ins leere Gäste-Tor eingeschoben hatte, kannte die Freude bei den Spielern des Fußball-Oberligisten SSV Vorsfelde keine Grenzen mehr. Es bildete sich eine große Jubeltraube samt Auswechselspielern, die in den vorherigen 97 Spielminuten nicht zum Einsatz gekommen waren. Der SSV bezwang den Tabellenführer Bersenbrück mit 2:0 (1:0) und pirschte sich vorübergehend bis auf drei Punkte an die Spitzenposition heran.

SSV zieht sich zu Beginn etwas zurück

Doch der Reihe nach: Der Respekt gegenüber dem Topteam aus Bersenbrück war in der Anfangsphase zunächst spürbar gewesen. Die Vorsfelder zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz weit in die eigene Hälfte zurück. Sie wollten die Räume in Ballnähe sehr eng machen – und dieser Matchplan ging auf. Zwar hatten die Gäste deutlich mehr Ballbesitz und versuchten es stets, spielerisch zu lösen, jedoch ohne dabei zwingend vor das Tor von SSV-Torhüter Justin Kick zu gelangen. Lediglich Moritz Waldow kam zum Abschluss, sein Schuss ging aber weit rechts am Kasten vorbei.

Die Hausherren indes setzten nach Ballgewinn immer wieder Nadelstiche. Folgerichtig kamen die Eberstädter auch zu Möglichkeiten. Die erste vergab Lucas Friedrich in der 21. Spielminute: Er kam nach einem Steckpass von Niklas Richter aus rund 20 Metern zum Schuss, doch Böhmann konnte nach vorne abwehren. Nun hatten die Vorsfelder den anfänglichen Respekt etwas abgelegt. Reichs Linksschuss wurde für den Torwart der Bersenbrücker zur sicheren Beute (25.).

Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben super umgesetzt. Wir haben nicht viele Torchancen zugelassen.
Alexander Strehmel - Trainer des SSV Vorsfelde, nach dem Sieg gegen den TuS Bersenbrück

Breit trifft per Kopf nach einer Standardsituation

Nur zwei Minuten später wurde der SSV dann aber für seinen kämpferischen Aufwand belohnt. Malte Istock zirkelte einen Freistoß von halblinks punktgenau auf den Kopf von Innenverteidiger Fynn Breit, der aus kurzer Distanz nur noch einnicken musste. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient. Und sie hätte unmittelbar vor dem Pausentee noch ausgebaut werden können, doch Reich verzog nach einem Eckstoß (45.).

Nach dem Seitenwechsel machten die Kicker aus der Eberstadt genau dort weiter, wo sie vor der 15-minütigen Unterbrechung aufgehört hatten. Einen Abschluss von Istock blockte ein Abwehrspieler des Tabellenführers noch im letzten Moment ab (55.).

Dann war‘s das zunächst mit dem Vorsfelder Vorwärtsdrang. Die Gäste kamen zu zwei Chancen (62., 64.), doch Kick war auf dem Posten. Der SSV blieb aber bissig bis zum Ende und sicherte sich den „Dreier“.

Strehmel lobt seine Mannschaft

„Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben super umgesetzt. Wir haben nicht viele Torchancen zugelassen. Zudem war unsere Mentalität – wieder einmal – gut. Wir haben den Kampf angenommen und verdient gewonnen“, konstatierte Vorsfeldes Trainer Alexander Strehmel.

SSV: J. Kick – Topsakal (67. Cinquino), Breit, Palanis, Istock (67. M. Kick) – Gangloff (90.+1 Mokry), Oral (84. Dallali), Broistedt, Richter – Reich (90.+7 Haberecht), Friedrich.

Tore: 1:0 Breit (27.), 2:0 Reich (90.+6).