Wolfsburg. Die Trainerin muss wegen etlicher Ausfälle selbst ran. Der VfL Wolfsburg unterliegt bei der HSG Schaumburg-Nord mit 29:33.

Die Ausfallmisere nahm so dramatische Züge an, dass das Auswärtsspiel bei der HSG Schaumburg-Nord zum Comeback von Lena Witzke wurde. Die Trainerin des VfL Wolfsburg hatte auf der rechten Seite kaum noch Optionen und griff selbst mit ein. Die 29:33 (16:15)-Niederlage der VfL-Handballerinnen konnte aber auch Witzke nicht verhindern. Nun sind die Top 6 der Oberliga fast außer Reichweite.

Erstmals seit Monaten blieben Plätze auf der VfL-Bank frei. „Uns hat es unter der Woche so richtig erwischt“, sagte Witzke. Mehrere Spielerinnen meldeten sich schon für die Trainingseinheiten krank, am Spieltag zählte Witzke insgesamt 14 Ausfälle in erster und zweiter Mannschaft. Die Trainerin war gezwungen umzudenken und sah in sich selbst einen Teil der Lösung. Die Linkshänderin nahm die nach dem Ausfall Nele Krucks vakante Position im rechten Rückraum ein. „Da hatten wir keine Alternativen mehr“, sagte Witzke.

Trotz des Comebacks mit fünf Toren will sich Witzke aufs Traineramt konzentrieren

Fünf Tore erzielte Witzke bei ihrem Comeback, war damit die aus dem Spiel erfolgreichste VfL-Werferin. Könnte die Spielertrainerin von der Not- zur Dauerlösung werden? „Das ist nicht geplant“, stellte sie klar. „Es hat Spaß gemacht, mal wieder mitzuspielen. Aber ich habe jetzt eine andere Rolle, will mich auf das Traineramt konzentrieren.“ Die vierte Niederlage seit Jahresbeginn konnte aber auch Witzke nicht abwenden. „Wir hatten gute Phasen in der ersten Halbzeit“, berichtete Witzke. „Aber oft haben wir es Schaumburg-Nord viel zu leicht gemacht.“

Der VfL hatte sich zu Beginn des ersten Durchgangs eine 5:3-Führung erspielt (9. Minute). Die war jedoch schnell weg. Schaumburg-Nord drehte die Begegnung, legte ein 11:8 (19.) vor. Bei drei Toren Rückstand blieb es bis in die 27. Minute hinein, als der VfL einen Schlussspurt in Hälfte 1 begann. Dank eines 5:1-Laufs gingen die „Hurricanes“ mit einer Führung in die Pause.

Der knappe Vorsprung wurde in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit deutlicher. Der VfL wähnte sich auf der Siegerstraße. Nach 37 Minuten führten die Gäste mit 20:17. „In der Phase haben wir guten Handball gespielt“, sagte Witzke. Doch lange hielt die Führung nicht. Schaumburg-Nord konterte den VfL-Lauf und glich in der 42. Minute aus (21:21). Zehn Minuten später hatte sich die HSG einen Vorsprung von drei Toren erarbeitet (27:24). Witzke: „Wir haben Schaumburg-Nord zu leichten Toren kommen lassen. Im Angriff haben wir zu kompliziert gespielt, wollten zu häufig zaubern.“

VfL Wolfsburg: Adlung-Friede – Holzkamp (3), Schmidt, Kohn (8), Dragota, Behrens, Witzke (5), Mudrow (2), Paul (1), Märsch (4), Klauenberg (4), Meyer (2).