Wolfsburg. Nichtsdestotrotz muss sich der Tennis-Nordligist dem Uhlenhorster HC mit 1:5 beugen.

Dem Nordliga-Klassenerhalt brachte der eine Matchpunkt die Tennisspieler des TV Jahn Wolfsburg nicht näher. Doch war Niklas Schulz‘ Sieg im Top-Einzel gegen den Uhlenhorster HC wertvoll für die Team-Moral. Fast hätte es bei der 1:5-Heimniederlage gegen die Hamburger sogar zu einem zweiten Matchgewinn gereicht.

Die Wolfsburger waren vorbereitet auf eine Saison, in der es wenig zu holen geben würde. Nach dem Umbruch im Herbst ging der Vorjahresdritte als Außenseiter in die Winter-Spielzeit. Trotz der angepassten Erwartungen gingen die derben Auftaktniederlagen nicht spurlos am Jahn-Team vorbei. Nicht einen Satz gewann der TVJ an den ersten beiden Spieltagen. Der Abstand zur Konkurrenz schien noch größer als angenommen. Doch die Wolfsburger gaben nicht auf, setzten ihre Bemühungen fort – und wurden belohnt.

Schulz bietet Onken die Stirn

Mannschaftsführer Niklas Schulz sorgte für den erlösenden ersten Satz- und Matchgewinn für den TV Jahn. Im Topspiel des Tages traf der Wolfsburger auf Julian Onken, einen Spieler mit Profi-Erfahrung. Gegen den 35-jährigen Routinier hatte sich Schulz keine großen Siegchancen ausgerechnet. Der Grund für die Zurückhaltung war, dass das Jahn-Eigengewächs in der Vorbereitung auf den Spieltag weniger mit Training als viel mehr mit dem Auskurieren einer hartnäckigen Erkältung zu tun hatte. Schulz musste unter der Woche noch mit dem Training aussetzen. Am Sonntag jedoch lieferte der 25-Jährige. „Niklas war von Beginn an da, hat die Partie offenhalten können“, berichtete Jahn-Trainer Milan Pesicka. Der TVJ-Einser zwang Onken in Satz in den Tiebreak. Nachdem Schulz einen Satzball vergeben und den Durchgang verloren hatte, wirkte es, als habe Hamburgs Nummer 1 die Kontrolle übernommen. Doch weit gefehlt.

Schulz kam zurück. „Wir haben uns in der Satzpause auf der Bank besprochen“, sagte Pesicka. „Niklas hat immer an seine Chance geglaubt. Den Verlust des ersten Satzes hat er schnell abgehakt.“ Im zweiten Durchgang gelang dem Wolfsburger das eine entscheidende Break. Anschließend servierte es Schulz eiskalt aus. Nervenstark trat der Jahn-Topspieler auch im Match-Tiebreak auf, der knapp an Schulz ging. Am Ende stand ein gefeierter 6:7, 6:3, 10:8-Erfolg. Pesicka: „Das war ein starker Auftritt.“

Der Matchgewinn hielt die Wolfsburger im Spiel. Vor den Doppeln bestand trotz der Niederlagen von Fabian Höflich (2:6, 0:6), Erik Patorra (0:6, 3:6) und Timo Drewitz (1:6, 2:6) noch Hoffnung. Vom Remis war Jahn dann aber doch weit entfernt. Schulz/Patorra (5:7, 5:7) forderten ihren Gegnern alles ab, Höflich/Drewitz (1:6, 0:6) erlitten jedoch eine klare Niederlage. Es blieb für den TV Jahn bei einem Matchpunkt.