Wolfsburg. Der Fußball-Oberligist SSV Vorsfelde behält im Test gegen den Bundesliga-Nachwuchs mit 2:0 die Oberhand.

Kurzfristig anberaumt war dieser Test zwischen dem Fußball-Oberligisten SSV Vorsfelde und dem U19-Bundesliga-Team des VfL Wolfsburg – und dieser Test hat sich für beide Mannschaften gelohnt. Dass Vorsfelde das Duell mit 2:0 (0:0) für sich entschied, das spielte am Ende keine so große Rolle.

„Das Ergebnis war für mich zweitrangig, das habe ich vor dem Spiel auch zu meinen Jungs gesagt“, verriet Vorsfeldes Coach Alexander Strehmel. „Ich wollte vor allem sehen, dass wir kompakt stehen, dass wir eine homogene Einheit auf dem Platz sind und schnell unsere Stabilität finden. Das war mir wichtiger.“ Und in diesem Punkt wurde der Coach voll zufrieden gestellt.

Vorsfelde zog ein aggressives Pressing auf. Der VfL schaffte es zwar immer wieder, sich daraus spielerisch zu befreien, aber dafür hatte der SSV-Trainer eine simple Erklärung parat: „Technisch und taktisch gehört die U19 vom VfL zu den Top-Mannschaften in Deutschland“, lobte Strehmel die Truppe von VfL-Chefcoach Daniel Bauer.

Ex-Profi Strehmel war sehr angetan davon, wie kompakt und lauffreudig seine Mannen auftreten. Er habe sich auch offensiv einige gute Spielzüge notieren können. Er mahnte aber davor, den Sieg zu hoch zu hängen. „Das ist kein Achtungserfolg oder so etwas. Ich habe es in meiner Zeit bei der U23 vom VfL selbst immer wieder erlebt: Zwischen Jugendfußball und Herrenfußball ist ein riesiger Unterschied.“

Dem pflichtete auch Bauer bei. Sein Team hatte zunächst Schwierigkeiten mit der physischen Spielweise der Eberstädter. „Uns wurde in puncto Zweikampfstärke und Cleverness Steigerungspotenzial aufgezeigt.“ Allerdings sei erwähnt, dass es für die Bauer-Elf das erste Aufeinandertreffen mit einer Herren-Mannschaft gewesen ist, wie der VfL-Coach nachschob.

Sein Team habe sich dennoch einige Torchancen herausgespielt. „Uns hat nur leider wieder die Effizienz gefehlt“, bemängelte der Trainer und nahm zeitgleich seine Mannschaft in Schutz: „Wir hatten sehr, sehr intensive Trainingswochen. Uns hat ein wenig die Frische gefehlt, und das zeigt sich dann am schnellsten in den Boxen.“

Im gegnerischen Strafraum fehlte dem VfL die Kaltschnäuzigkeit, im eigenen Strafraum die mentale Frische. Bauer: „Die Gegentore sind zu einfach gefallen.“ Sehenswert war aber das 1:0 durch Nicolas Mokry dennoch. Per Seitfallzieher beförderte der Vorsfelde den Ball in die Maschen (58.), bevor Torjäger Dustin Reich wenig später auf 2:0 erhöhte (60.).

Dass die beiden U19-Spieler Dzenan Pejcinovic und Kofi Amoako beim 1:1 der Profis in Heidenheim zum Einsatz gekommen sind, war Balsam für Bauers Seele. „Das hat die Woche positiv enden lassen“, meinte der Trainer, der unter der Woche zwei schwerwiegende Trainingsverletzung zu verdauen hatte. Toni Bastin (Oberschenkel) und Alexander Georgiadi (Knie) werden dem VfL langfristig fehlen.

VfL U19: Kirchmayer – Östergaard (47. Neininger), Bröger, Köhler, Jasinski (47. Hoffmann), Aslanidis (31. Berkemer), Benedict (31. Costa), Grzywacz, Doci (58. Doci), Akaegbobi, Börset (79. Prokopp).

Startelf SSV: Kick – Cinquino, Gerloff, Palanis, Topsakal – Gangloff – Mokry, Dallali, Richter – Reich, Friedrich (eingewechselt: Ziegele, M. Kick, Broistedt, Istock, Breit, Flaschel, Pörschmann).

Tore: 0:1 Mokry (58.), 0:2 Reich (60.).