Wolfsburg. Am Samstag startet die Abstimmung für die Wahl zu Wolfsburgs Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres. Das sind die neun Kandidaten.

Die im vergangenen Jahr neu konzipierte Sportlerwahl der Stadt Wolfsburg geht in ihre zweite Runde. Und schon jetzt steht fest: Es wird drei neue Titelträger geben. In der Nacht zu Samstag startet die Abstimmung über Wolfsburgs Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres, die bis zum 18. Januar 2022 in einem Online-Voting von den Bürgerinnen und Bürgern auf der Internetseite der Stadt gekürt werden können. Unter jeweils drei Kandidatinnen und Kandidaten in den jeweiligen Kategorien kann abgestimmt werden. Eine Jury, zu der auch unsere Zeitung gehört, hat dazu die Vorauswahl getroffen.

Sportlerwahl Wolfsburg: Naike Ulrich, Giovanna Scoccimarro und Vanessa Seeger nominiert

Wer folgt auf Rollkunstlauf-Ass Anne Sophie Schiefer (TV Jahn Wolfsburg), Wolfsburgs Eishockey-Urgestein Christoph Höhenleitner (Grizzlys/Karriere beendet) und die Tischtennis-Frauen des SSV Neuhaus? Aus diesem Trio hat es in diesem Jahr niemand in die engere Abstimmung geschafft.

Bei den Frauen stehen dieses Mal Nachwuchs-Boxerin Naike Ulrich (AKBC Wolfsburg), Judo-Ass Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde), das die Abstimmung bereits vier Mal gewonnen hat, und die Sülfelder Sportschützin Vanessa Seeger (USK Fallersleben) zur Wahl.

Niels Torben Giese, Mika Noodt und „Hellboy“ Matthias Schlitte stehen zur Wahl

Bei den Männern wird’s ein VfL-interner Dreikampf – allerdings kommen Sprinter Niels Torben Giese (Leichtathletik), Triathlon-Shootingstar Mika Noodt und „Hellboy“ Matthias Schlitte (Armwrestling) aus drei völlig verschiedenen Abteilungen.

Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres fordert 2021 die VfL-Formation „Fearless“, die erfolgreichen Jazz- und Modern-Dance-Athleten, die Profimannschaften der Grizzlys Wolfsburg (Eishockey/deutscher Vizemeister) und der VfL-Fußballerinnen (deutscher Pokalsieger) heraus.

Auf diesem Weg können sie an der Wolfsburger Sportlerwahl teilnehmen

So funktioniert’s: Nur auf der Homepage der Stadt kann über den Link www.wolfsburg.de/sport-wahl abgestimmt werden. Pro Kategorie ist eine Stimmabgabe möglich. Wer nach Abstimmungsende am 18. Januar die meisten Stimmen vereint, hat die Wahl gewonnen. Sofern die aktuelle Corona-Entwicklung es zulässt, sollen die Gewinner in einem feierlichen Rahmen bei der Veranstaltung „Meister*innen des Sports 2021“ im Februar offiziell geehrt werden.

Bei der Premiere im Vorjahr war’s zum Teil richtig knapp, da kam es auf jede Stimme an: Bei den Männern hatte Höhenleitner zwei mehr als Para-Sprint-Ass Phil Grolla (VfL Wolfsburg), die VfL-Frauen mussten sich den Neuhäuser Tischtennis-Cracks mit 25 Stimmen geschlagen geben.

Die Kandidaten Sportlerwahl in Wolfsburg

Triathlet Mika Noodt.
Triathlet Mika Noodt. © Ingo Kutsche
Boxerin Naike Ulrich.
Boxerin Naike Ulrich. © AKBC
Sprinter Niels Torben Giese.
Sprinter Niels Torben Giese. © regios24 | Sebastian Priebe
Eishockey-Erstligist Grizzlys Wolfsburg.
Eishockey-Erstligist Grizzlys Wolfsburg. © regios24 | Darius Simka
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg.
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. © regios24 | Darius Simka
Judo-Ass Giovanna Scoccimarro.
Judo-Ass Giovanna Scoccimarro. © Emanuele die Feliciantonino
Sportschützin Vanessa Seeger.
Sportschützin Vanessa Seeger. © regios24 | Helge Landmann
Die Tänzerinnen von „Fearless“ (VfL Wolfsburg).
Die Tänzerinnen von „Fearless“ (VfL Wolfsburg). © privat
VfL-Armwrestler Matthias Schlitte (links).
VfL-Armwrestler Matthias Schlitte (links). © regios24 | Helge Landmann
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Sportlerin des Jahres:

Naike Ulrich (Boxen/AKBC Wolfsburg): Das U17-Talent des AKBC war lange weit weg von einer EM-Teilnahme, musste von der Klasse bis 54 Kilogramm runter in die bis 50 Kilogramm. Sie überzeugte mit starken Auftritten bei den Ruhr Games, wurde dann in Tiflis starke Dritte bei den Europameisterschaften, überzeugte im Halbfinale trotz Niederlage gegen die frühere Schüler-Europameisterin aus der Ukraine.

Giovanna Scoccimarro (Judo/MTV Vorsfelde): Die MTV-Ausnahmekämpferin und vierfache Sportlerwahl-Gewinnerin blickt auf ein außergewöhnliches Jahr zurück: Sie sicherte sich in einem harten nationalen Zweikampf das Ticket für Olympia, verpasste dort als Fünfte nur knapp eine Medaille, die sie dann mit Bronze mit dem Mixed-Team doch noch erreichte. Das Jahr endete zudem mit dem ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier, der höchsten Turnierkategorie im Judo.

Vanessa Seeger (Sportschießen/USK Fallersleben): Trotz Abi-Stress (Abschlussnote 1,9) griff die Sülfelderin schnell wieder an. Die Liste ihrer Erfolge ist lang: Landesmeisterin mit der Sportpistole (nebst Rekord), deutsche Meisterin mit der Luftpistole (neuer deutscher Rekord) und sie landete bei den Weltmeisterschaften in Peru in vier Disziplinen (Einzel und Mannschaft) in den Top 10.

Sportler des Jahres:

Niels Torben Giese (Leichtathletik/VfL Wolfsburg): Nach seinem Wechsel nach Wolfsburg zum Jahresbeginn startete der Sprinter gleich durch, steigerte seine Bestmarke im Laufe des Jahres deutlich. In 10,30 Sekunden sprintete er zu DM-Bronze in Braunschweig, war nominiert für die Olympischen Spiele (4x100-Meter-Staffel). Bitter: Er verletzte sich im letzten Wettkampf vor dem Abflug, schuftet seither in der Reha am Comeback.

Mika Noodt (Triathlon/VfL Wolfsburg): Der 21-Jährige gilt in der internationalen Triathlon-Szene als Shootingstar. Auf der Mitteldistanz mit Schwimmen, Radfahren, Laufen wurde er Erster und Zweiter bei Ironman-70.3-Veranstaltungen in Les Sables d’Olonne und auf Lanzarote und glänzte mit Platz 11 bei den Ironman-70.3-Championships, der Weltmeisterschaft der Profis, als bester Deutscher.

Matthias Schlitte (Armwrestling/VfL Wolfsburg): Der 34 Jahre alte „Hellboy“ der VfL-Armwrestler gewann die German Top 8 in der offenen Kategorie, feierte einen Doppelsieg beim „Black Forest – international battle of arms“ und holte beim „Over the Top“, dem VfL-Heimspiel, das in der Innenstadt stattfand, Platz 2 im Limit bis 80 kg.

Mannschaft des Jahres:

Grizzlys Wolfsburg (Eishockey): In der Hauptrunde mit Höhen und Tiefen spielten die Grizzlys richtig starke Play-offs. Nach 0:1-Serienrückstand drehten die Wolfsburger gegen Bremerhaven und im Halbfinale gegen Mannheim auf, wurden erst im Finale gestoppt und Vizemeister. So dicht am Titelgewinn waren die Grizzlys aber noch nie.

„Fearless“/VfL Wolfsburg (Jazz- und Modern-Dance): „Fearless“, das Aushängeschild der Abteilung, hatte 2021 lange mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen, war gegen Ende des Jahres aber voll da: Die Formation wurde Regionsmeister. Beim Deutschland-Pokal in Dresden folgte die Vizemeisterschaft nebst WM-Qualifikation. Bei dieser Premiere in Polen ertanzte das Team von Trainerin Corinna Schäfer kürzlich Platz 11.

VfL Wolfsburg (Frauenfußball): In der Bundesliga wurde der VfL nach vier Meisterschaften in Serie vom FC Bayern vom Thron verdrängt. Ein schwacher Trost, aber Ausdruck der starken Saison: Die Wolfsburgerinnen sind bester Vizemeister aller Zeiten. Stark: Im DFB-Pokal gab’s den siebten Triumph in Serie.