Wolfenbüttel. Germania Wolfenbüttel spielt 4:4 in Üfingen, Blau-Gelb Asse ist in Bad Harzburg chancenlos. Roklum lässt im Abstiegskampf nicht locker.

Die „Mannschaft der Stunde“ in der Fußball-Bezirksliga 3 ist entzaubert. Der glänzend ins neue Jahr gestartete FC Arminia Adersheim unterlag dem MTV Wolfenbüttel II im Stadtduell mit 0:5. „Die „Zweite“ des MTV darf sich nun ihrerseits als Team der Stunde bezeichnen. Die MTV-Reserve blieb zum dritten Mal in Folge ohne Gegentreffer, nach dem 4:0-Sieg bei Spitzenreiter Union Salzgitter sendete das Team das nächste Achtungszeichen.

Torreich ging es beim Gastspiel des BV Germania Wolfenbüttel in Üfingen zu, beide Teams teilten sich die acht Treffer gleichmäßig auf. Der abstiegsgefährdete FC Blau-Gelb Asse war bei Landesliga-Absteiger TSG Bad Harzburg chancenlos, während die SG Roklum-Winnigstedt im Tabellenkeller plötzlich das Siegen für sich entdeckt hat.

FC Arminia Adersheim – MTV Wolfenbüttel II 0:5 (0:4). Tore: 0:1 Jovanovic (16.), 0:2 Kara (19.), 0:3 M. Straube (28.), 0:4, 0:5 Kücük (34., 79./HE).

Das war eine gepflegte „Watschn“ für die Arminia. Die mit drei Siegen, neun Punkten und 11:0 Toren ins neue Jahr gestarteten Adersheimer wurden von der Reserve des Stadtrivalen MTV im Nachholspiel komplett entzaubert. Nach 34 Minuten stand es 0:4, gemessen an den Kräfteverhältnissen auf dem Platz deutete sich für die Adersheimer eine Rekord-Heimniederlage an.

„Fußball ist und bleibt ein Laufspiel. Und genau das war bei uns nicht zu erkennen“, sagte FCA-Coach Garrit Golombek. „Bei uns wollte kein Spieler den Ball haben. Das, was wir gezeigt haben, reicht nicht für die Bezirksliga“, sagte der im Sommer scheidende Adersheimer Trainer. „Die Einstellung zum Fußball hat heute bei keinem unserer Spieler so richtig gepasst.“

Bei uns steht zum dritten Mal in Folge die Null. Unser Umschaltspiel nach Ballverlusten ist im Moment klasse. Ich hoffe, dass das so weitergeht.
Joscha Plünnecke, - Trainer des Fußball-Bezirksligisten MTV Wolfenbüttel II, nach dem Auswärtssieg in Adersheim

Ganz anders äußerte sich verständlicherweise MTV-Trainer Joscha Plünnecke. Dessen Mannschaft, die einen eher durchwachsenen Start ins neuen Jahr hingelegt hatte, kommt immer besser in Schwung. „Man merkt, dass die Jungs mit Spaß am Fußball dabei sind“, betonte Plünnecke. Das zeige sich am Umschaltspiel in beide Richtungen. Vor allem nach vorne gehe die Post ab. Plünnecke sieht weitere positive Entwicklungen: „Bei uns steht zum dritten Mal in Folge hinten die Null. Unser Umschaltspiel nach Ballverlusten und das Arbeiten gegen den Ball ist im Moment klasse. Ich hoffe, dass das so weitergeht.“

Germania Wolfenbüttel (in Gelb) kam an Gründonnerstag beim TSV Üfingen nicht über ein 4:4 hinaus.
Germania Wolfenbüttel (in Gelb) kam an Gründonnerstag beim TSV Üfingen nicht über ein 4:4 hinaus. © regios24 | Michael Uhmeyer

TSV Üfingen – BV Germania Wolfenbüttel 4:4 (3:2). Tore: 1:0 Lüer (9./FE), 1:1 Krömer (10.), 2:1 Dreyer (28.), 2:2 Losing (38./FE), 3:2 Drabon (45.), 4:2 Deyer (49.), 4:3 Losing (51.), 4:4 Golkowski (52.).

„Üfingen hat die Bälle lang, hoch und weit gespielt, das hat die Mannschaft gut gemacht“, sagte Germanias Trainer Sascha Kallmeyer, dessen Mannschaft arge Probleme offenbarte, diesen Fußball „Marke einfach“ zu verteidigen. „Wir hatten auf dem tiefen Boden echte Probleme mit der Standfestigkeit“, erklärte Kallmeyer, „aber das soll keine Entschuldigung sein.“

Erfreulich, so der Germania-Coach, sei gewesen, dass seine Mannschaft Moral zeigte. Nicht einmal der Gegentreffer zum 2:4 kurz nach dem Seitentausch taugte als Nackenschlag. „Wir haben sofort eine Reaktion gezeigt, das war positiv.“

SG Roklum-Winnigstedt – SC 18 Harlingerode 2:1 (1:1). Tore: 1:0 Germer (20.), 1:1 Hausdoerfer (45.+2), 2:1 Germer (84.).

Roklums dritter Sieg in Folge sorgt für den Anschluss der Mannschaft an die Nichtabstiegsplätze. Der Rückstand der SG ist auf zwei Punkte geschrumpft. Gefeierter Siegtorschütze war nach 84 Minuten Christian Germer, der die Kopfballverlängerung von Kai-Niklas Eggers zum 2:1 versenkte. „Die beiden haben schon den einen oder anderen Sonntag zusammen auf dem Fußballplatz verbracht, die kennen ihre Laufwege“, sagte Roklums Spielertrainer Pascal Krafft.

Germer hatte sein Team in Durchgang 1 in Führung gebracht, die Harlingeroder waren per Handelfmeter mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich gekommen. Erfreuliche Randnotiz: Für Germer war es nicht nur auf dem Spielfeld ein rundum gelungener Tag. Bereits vor der Partie hatte er seinen Teamkollegen erzählt, dass er zum zweiten Mal Vater einer Tochter wird.

TSG Bad Harzburg – FC Blau-Gelb Asse 3:0 (1:0). Tore: 1:0 Müller (44.), 2:0, 3:0 Schaare (63., 71.).

„Es war für uns mehr drin, wir waren lange Zeit gut im Spiel“, sagte Asse-Trainer Michael Grahe. Ein „unglückliches Gegentor“ kurz vor der Pause setzte die Grahe-Elf in Durchgang 2 unter Zugzwang. „Als wir mehr riskiert haben, war Bad Harzburg zur Stelle. Aber unsere Mannschaft lebt. Daran ändert auch nicht, dass wir am Ostermontag nach dem Spiel Roklum gegen Salder auf einen Abstiegsplatz rutschen werden.“