Wolfenbüttel. Der WVC verliert das direkte Duell der Meisterkandidaten gegen Giesen und beendet die Saison in der Volleyball-Oberliga auf Platz 2.

Mit sehr guten Voraussetzungen sind die Oberliga-Volleyballer des Wolfenbütteler VC in ihren letzten Heimspieltag kurz vor Saisonende gegangen, doch am Ende standen sie mit leeren Händen da. Mit Siegen über Schlusslicht 1. VC Pöhlde und Spitzenreiter TSV Giesen Grizzlys IV hätten die Wolfenbütteler sich an die Tabellenspitze setzen und vorzeitig zum Meister krönen können. Stattdessen steht jetzt fest: Der WVC wird die Saison – wie schon im Vorjahr – auf Platz 2 beenden.

Es ist Enttäuschung pur. Wir fühlen uns nach dieser tollen Saison, in der alles auf dieses Spiel hinauslief, jetzt einfach nur leer.
Michel Kretschmer - WVC-Coach, zur verpassten Meisterschaft

„Es hat einfach nicht gereicht“, musste WVC-Coach Michel Kretschmer feststellen. Am frühen Samstagabend, als die drei Partien in der Sporthalle des Gymnasiums im Schloss absolviert waren, herrschte bei ihm und seinen Spielern eine Leere. „Es ist Enttäuschung pur. Wir fühlen uns nach dieser tollen Saison, in der alles auf dieses Spiel hinauslief, jetzt einfach nur leer“, sagte der Trainer.

Wolfenbütteler VC holt sich den fünften Satz gegen Pöhlde

Wolfenbütteler VC – 1. VC Pöhlde 3:2 (25:12, 19:25, 25:19, 22:25, 15:11). Die Grizzlys hatten sich zum Auftakt des Spieltags gegen Pöhlde keine Blöße gegeben und fuhren einen klaren Dreisatz-Sieg ein. Im zweiten Spiel des Tages taten sich die Wolfenbütteler deutlich schwerer gegen die Gäste aus dem Harz. Dabei ging es zunächst sehr gut los. „Im ersten Satz haben wir Pöhlde aus der Halle gefegt und waren richtig dominant“, sagte Kretschmer.

Nach und nach schlichen sich im Wolfenbütteler Spiel aber Unkonzentriertheiten ein. „Es waren Nachlässigkeiten von uns, mit denen wir Pöhlde herankommen ließen“, haderte der Coach. Im fünften Satz fuhren die Wolfenbütteler aber noch den Sieg ein. „Das war ein Erfolg, der uns einen Aufschwung hätte geben können“, erklärte der Übungsleiter. Doch schon in der Pause nach der Partie hatte Kretschmer eine Vorahnung: „Es war ärgerlich, dass der Sieg gegen Pöhlde uns so viel Kraft gekostet hat. Ich hatte da schon befürchtet, dass sich das rächen würde.“

Wolfenbütteler VC – TSV Giesen Grizzlys IV 1:3 (28:26, 22:25, 17:25, 19:25). Mit den zwei Punkten aus dem Spiel gegen Pöhlde hätten die Gastgeber nun einen 3:1- oder 3:0-Sieg einfahren müssen, um sich zu Hause zum Meister zu krönen. Ein 3:2-Sieg oder eine 2:3-Niederlage hätte gereicht, die Chance auf die Meisterschaft zu erhalten. Denn die Wolfenbütteler haben noch ein Auswärtsspiel gegen USC Braunschweig II vor sich. Doch nach der Niederlage aus dem Ligagipfel mit Giesen ist klar, dass der Titeltraum für den WVC vorzeitig geplatzt ist.

WVC fehlt es an Durchschlagskraft und Körperlänge

Dabei war das Duell gut los gegangen für den Gastgeber. „Wir hatten zwar den Start verpennt, haben uns aber wieder reingekämpft. Als wir den ersten Satz geholt haben, waren alle heiß – die Spieler auf dem Feld und auf der Bank, die Zuschauer. Uns war klar, dass wir jetzt dranbleiben mussten“, berichtete Kretschmer. Doch auch den Start in den zweiten Satz verschlief das WVC-Team und kam diesmal nicht mehr heran.

Im Block (hinter dem Netz von links: Tobias Rößler und Julius Rohrberg) fehlte es den Wolfenbüttelern gegen Giesen (in Grün) manchmal an Körperlänge.
Im Block (hinter dem Netz von links: Tobias Rößler und Julius Rohrberg) fehlte es den Wolfenbüttelern gegen Giesen (in Grün) manchmal an Körperlänge. © regios24 | Olaf Hahn

„Es gab immer wieder Phasen, in denen wir nicht durchgekommen sind. Vor allem konnten wir unsere Angriffe nicht kraftvoll durchbringen. Da waren wir nicht effizient genug“, lautete die Analyse des Trainers, der noch einen zweiten Punkt aufzählte, der zur Niederlage führte: „Giesen hat als große und athletische Mannschaft uns die Grenzen aufgezeigt. Im Block fehlte es uns immer wieder an Körperlänge.“

Nun geht es für die Wolfenbütteler darum, sich am 9. März beim USC ordentlich und möglichst mit einem Sieg aus der Oberliga-Saison zu verabschieden. Und ein Highlight wartet auf den WVC am 21. April in Wildeshausen. Dort tritt das Team in der Endrunde des Verbandspokals an. „Wir wollten Oberliga-Meister werden. Das ist uns nicht gelungen. Im Pokal haben wir jetzt noch eine Chance auf einen Titel, die wir nutzen wollen“, kündigt Kretschmer an.

WVC: Zemke, Reinert, Rasch, Rohrberg, T. Rößler, Müller, Kottowski, Ahrens, Ahrenbeck, Fischer, Bix, F. Rößler, Heinrich.