Wendessen. Die Oberliga-Fußballerinnen gewinnen das Turnier in Bockenem nach souveräner Gruppenphase und zwei Erfolgen im Neunmeterschießen.

Das Comeback auf Hallenboden hätte kaum besser verlaufen können. Nach vielen Jahren der Abstinenz traten die Oberliga-Fußballerinnen des SV Wendessen jetzt wieder bei einem Hallenturnier an und holten sich bei der SG Bockenem/Ambergau den Pokal mit einem Erfolg im Neunmeterschießen im Finale gegen Rot-Weiß Göttingen.

„Das ist bestimmt sechs Jahre her“, schätzte SVW-Coach Marcel Döring, wann er mit seiner Mannschaft zuletzt in Indoor-Wettbewerben angetreten war. „Die Verletzungsgefahr war ein Grund. Außerdem ging es bei uns in den vergangenen Jahren immer um Aufstieg oder Klassenerhalt. Da lagen unsere Prioritäten“, sagte der Coach. Aber: „Die Mädels hatten jetzt einfach Bock darauf.“

Erst schleppend, dann aber deutlicher Gruppensieg

Und das zeigten die Wendesserinnen auch in der Halle in Bockenem. Zwar ging es etwas schleppend ins Turnier – „da hat man gesehen, dass wir auf Hallenfußball überhaupt nicht vorbereitet waren“, sagte Döring über das erste Spiel des Turniers gegen VfV Hildesheim, das der SVW dennoch mit 2:0 für sich entschied. Im weiteren Verlauf der Gruppenphase wurden die Wolfenbüttelerinnen aber immer besser, räumten den späteren Halbfinalisten Eintracht Braunschweig II mit 4:1 aus dem Weg und feierten einen 10:0-Kantersieg – bei zwölf Minuten Spielzeit – gegen den Bezirksligisten FC Westharz. Zum Abschluss der Gruppenphase gewannen die Wendesserinnen auch gegen den Gastgeber SG Bockenem/Ambergau und standen als klarer Gruppensieger im Halbfinale.

SV Wendessen behält im Neunmeterschießen zweimal die Nerven

Dort ging es gegen den Landesligisten Hannover 96 II. „Da waren wir spielbestimmend, schafften es aber nicht, ein Tor zu schießen“, sagte Döring. Erst im Neunmeterschießen setzte sich sein Team mit 3:2 durch. Im Finale traf der SVW dann auf den Oberliga-Rivalen Rot-Weiß Göttingen. Nachdem Gesa Radtke den SVW in Führung geschossen hatte, trumpften die Göttingerinnen auf und führten 3:1. Erneut Radtke sorgte für den Anschlusstreffer – und traf in der letzten Minute auch zum Ausgleich. Die Entscheidung musste also wieder vom Punkt fallen. Döring schickte seine drei sicheren Schützinnen aus dem Halbfinale (Radtke, Jessica Heller und Gina Berger) erneut ins Rennen. Alle drei trafen sicher, Göttingen setzte einen Schuss daneben, der SVW war Turniersieger.

„Es hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Und es war gut zu sehen, dass wir auch in der Halle erfolgreich spielen können“, sagte der Coach des Oberliga-Spitzenreiters auch vor einem weiteren Hintergrund. „Es kann sein, dass die Teilnahme an Futsal-Meisterschaften für Oberliga-Teams ab dem nächsten Jahr verpflichtend sein wird“, vermutet Döring.