Weddel. Der Tischtennis-Verbandsligist lässt dem TuS Gümmer keine Chance. Tags zuvor verlor der VfR seine weiße Weste beim MTV Hattorf.

Etwas durchwachsen verlief das Wochenende für den Tischtennis-Verbandsligisten VfR Weddel. Zwar gewannen die Weddelerinnen ihr Heimspiel gegen den TuS Gümmer überraschend deutlich und sensationell mit 8:0. Doch einen Tag zuvor hatte das VfR-Team seine erste Saison-Niederlage kassiert (5:8 beim MTV Hattorf) und damit einen kleinen Dämpfer im Rennen um den ersten Platz erhalten.

VfR Weddel erreicht in Hattorf nicht die Normalform

MTV Hattorf – VfR Weddel 8:5. „Schon in den Doppeln hat sich gezeigt, dass es schwer werden würde“, sagte VfR-Trainer Hans-Peter Schlüter. Während Melanie Mosterdijk und Nadine Rudel das Top-Duo der Hattorferinnnen – Jennifer Mulgrew/Nicole Bartkwoski – über fünf Sätze beschäftigten, letztlich aber verloren, benötigten Ekaterina Buka und Linda Rudel die volle Anzahl an Sätzen, um den ersten Punkt für den VfR zu sichern.

In den Einzeln überzeugte einmal mehr Buka, die in ihren drei Spielen keinen einzigen Satz abgab – und das sogar im Spitzenduell gegen Mulgrew. „Sie hat alle drei dominiert und überhaupt nichts anbrennen lassen“, freute sich Schlüter über den gelungenen Auftritt seiner Nummer 1.

„Dafür hatte Melanie einen gebrauchten Tag erwischt“, haderte der Teamchef. Melanie Mosterdik kam weder gegen Mulgrew (0:3) noch gegen Kim Roland (1:3) zum Zug. „Beide Gegnerinnen waren Linkshänderinnen. Melanies starken Aufschläge haben gegen sie einfach nicht funktioniert“, berichtete der Weddeler.

Auch Linda Rudel brachte nicht konstant die erwartete Leistung. Zwar setzte sie sich mit 3:0 gegen Fransika Koch durch, doch dann verspielte sie beim Stand von 1:1 nach Sätzen eine 10:4-Führung im dritten Satz gegen Bartkowski und verlor die Partie. Gegen Mulgrew zeigte sie dann wieder eine klasse Leistung, führte 2:1 und 10:8, verlor aber letztlich in fünf Sätzen. „Da hat nur ein Punkt zur Überraschung gefehlt“, erklärte Schlüter.

Das Fazit der VfR-Coaches lautet daher: „Wir haben gegen Hattorf nicht unsere beste Leistung gebracht. Vor allem von Linda und von Melanie hatten wir mehr eingeplant.“ Vielleicht hat die Weddelerinen auch der Umstand aus dem Konzept gebracht, dass in der Hattorfer Halle viele Kinder anwesend waren. „Die sind spielend um die Tische herum gelaufen, was wir als störend empfunden haben“, merkte Schlüter an.

VfR gegen Gümmer wie ausgewechselt

VfR Weddel – TuS Gümmer 8:0. Auf eine ärgerliche Niederlage folgte einen Tag später ein echter Triumph gegen einen Mitkonkurrenten um die vorderen Plätze in der Tabelle. „So hoch hatte Gümmer noch nie verloren“, sagte Schlüter über den Gegner, der im Vorjahr zusammen mit dem VfR aus der Oberliga abgestiegen war. Der TuS bekam den gesamten Vortages-Frust der Weddelerinnen zu spüren. „Die ganze Mannschaft war wie ausgewechselt. Das war erstaunlich gut, Gümmer war völlig chancenlos“, lobte Schlüter. Das Endergebnis wird auch durch das Satzverhältnis von 24:3 noch mal unterstrichen.

Nach der Niederlage in Hattorf tags zuvor waren die Weddelerinnen (hier, von links: Nadine Rudel und Melanie Mosterdijk) gegen Gümmer dann nicht zu bremsen.
Nach der Niederlage in Hattorf tags zuvor waren die Weddelerinnen (hier, von links: Nadine Rudel und Melanie Mosterdijk) gegen Gümmer dann nicht zu bremsen. © Wolfenbüttel | Klaus Zopp

Schon in den Doppeln lief es glatt. Mit 3:0 und 3:1 gingen beide Spiele an den VfR. Buka schoss ihre Gegnerinnen in gewohnt souveräner Art und Weise von den Tischen. Aber auch Mosterdijk fand zurück zu ihrem besten Spiel und besiegte die beiden Topspielerinnen des TuS – Annina Heyde und Julia Brandt – mit 3:0. „Da war sie wieder überragend. Aufschläge, das Tempo – alles hat wieder gepasst“, frohlockte Schlüter.

Auch Nadine Rudel steuerte mit einem 3:1-Erfolg gegen die Nummer 3 des TuS, Svenja Kruse, einen Punkt bei. „Das war überraschend, denn Kruse hat bei Gümmer die beste Einzelbilanz. Aber Nadine hat mit ihrer langen Rückhand-Noppe und ihren Vorhand-Schüssen Erfolg gehabt“, erklärte der VfR-Coach.

Der klare Sieg war jedenfalls ein Ausrufezeichen. Mit der Niederlage in Hattorf steht der VfR in der Beziehung gleichauf mit dem Spitzenreiter TTV Geismar. Die Weddelerinnen haben aber noch zwei Spiele zu absolvieren, während Geismar die Hinrunde bereits abgeschlossen hat. Da der VfR bereits jetzt das bessere Spielverhältnis hat, würde er mit zwei Siegen aus den letzten beiden Partien auf Platz 1 überwintern. „Wir streben jetzt auf jeden Fall die Herbstmeisterschaft an“, erklärte Schlüter vor den anstehenden Partien beim MTV Bettingerode (Freitag) und zu Hause gegen den MTV Engelbostel-Schulenburg III (Sonntag, 11 Uhr).