Wolfenbüttel. Die vierstündige Auswärtsfahrt zum Tabellenletzten nach Schleswig-Holstein soll in einem Sieg für die Wolfenbütteler münden.

Vor der längsten Auswärtsfahrt der Saison könnte die Situation im Lager der MTV/BG Wolfenbüttel deutlich besser sein. Die Basketballer sind am Samstag ab 19.15 Uhr bei den BBC Rendsburg Twisters gefordert. Beide Teams stehen aktuell bei einem Sieg und sechs Niederlagen. Abstiegskampf pur ist also angesagt.

Doch wie schon so oft in dieser Saison ist die Personallage bei MTV/BG bescheiden. „Wir haben kaum trainiert“, sagt Coach Christian Raus. Seit dem Derby-Sieg in Braunschweig bei der SG vor zwei Wochen lässt sich die Grippewelle im Team nicht abschütteln. Leon Fertig, Jannik Göttsche und David Röll sind weiterhin betroffen, ihre Einsätze beim Spiel in Schleswig-Holstein fraglich. Das gilt auch für Emilio Arellano (Knieprobleme) und Luca Hammerl, bei dem weiterhin ein medizinisches Gutachten aussteht. Hammerl hatte im Heimspiel gegen den VfL Stade vor drei Wochen über Herz-Kreislaufprobleme geklagt. „Er hat jetzt eine Leistungsdiagnostik absolviert. Das Ergebnis fehlt noch. Sobald es grünes Licht von den Ärzten gibt, kann er wieder ins Training einsteigen“, sagt Raus.

Es finden jetzt die Spiele statt, in denen es um etwas geht, und wir haben unsere Truppe nicht zusammen. Das drückt ordentlich auf die Stimmung – vor allem auf meine.
Christian Raus, Trainer der MTV/BG Wolfenbüttel

Es sei ärgerlich, findet der Coach. „Es finden jetzt die Spiele statt, in denen es um etwas geht, und wir haben unsere Truppe nicht zusammen. Das drückt ordentlich auf die Stimmung – vor allem auf meine“, sagt Raus. Die Spiele, die er anspricht, sind die gegen die schlagbaren Gegner, die Konkurrenten im Abstiegskampf.

MTV/BG Wolfenbüttel bereitet sich gezielt auf Rendsburger Schlüsselspieler vor

Mit einigen Rückkehrern im Donnerstagstraining ging es daher gezielt um die Lösungen gegen die Rendsburger. „Wir haben uns speziell auf die vorbereitet. Es gibt bei denen ein paar Spieler, die wir in den Griff bekommen müssen“, erklärt Raus. Einer davon ist zum Beispiel der Power Forward Henning Rixen, der zu den Topscorern seines Teams und den besten Reboundern der Liga gehört. Dass der Schlüsselspieler ein Freizeitsportler und Local Player ist – und kein Profi, wie bei vielen der Topteams in der Liga – deutet schon ein wenig auf die Kragenweite der Rendsburger hin. Gleichwohl sind die Twisters selbstverständlich nicht zu unterschätzen, haben einen Sieg bei der TSG Westerstede geholt und hätten im Heimspiel gegen Göttingen beinahe (82:83) schon den zweiten Erfolg verbucht.

„Dass Auswärtsmannschaften immer eine lange Anreise haben, ist schon ein Heimvorteil für Rendsburg. Wir wollen da aber auf jeden Fall gewinnen“, sagt Coach Raus, der sich noch unsicher ist, ob er selbst die vierstündige Fahrt in den Norden antritt. Schließlich stehe er kurz davor, zum dritten Mal Vater zu werden. Als Coach-Ersatz steht jedenfalls Maxim Hoffmann in den Startlöchern.