Wolfenbüttel. Die Regionalliga-Basketballer brauchen dringend einen Erfolg, um die Hoffnung im Abstiegskampf nicht frühzeitig schwinden zu lassen.

In der vergangenen Saison waren die Basketballer der MTV/BG Wolfenbüttel die einzigen Vertreter Niedersachsens in der Oststaffel der 2. Regionalliga. Die meisten Auswärtsspiele fanden in Berlin statt. Derbys – Fehlanzeige! Mit dem Aufstieg ins norddeutsche Oberhaus hat sich diese Ausgangslage verändert. Nun steht das erste Derby dieser Spielzeit mit dem Lokalrivalen SG Braunschweig auf dem Programm. Am Samstag um 20 Uhr gastieren die Wolfenbütteler in der Tunica-Halle. Verschärft wird die Derby-Stimmung noch dadurch, dass beide Teams in dieser Saison gegen den Abstieg kämpfen und dass es viele personelle Querverweise bei beiden Mannschaften gibt.

Unter anderem wechselte Wolfenbüttels Center Jannik Göttsche erst diesen Sommer von der SG und dem Braunschweiger Bundesliga-Programm zur MTV/BG in die Lessingstadt. Der beste Rebounder der Liga (15,7 pro Spiel) hatte die vergangenen beiden Spiele verletzt verpasst. „Es ist noch unklar, ob er am Samstag wieder spielen kann“, sagt MTV/BG-Coach Christian Raus. Auch der Einsatz von Kai Globig ist fraglich, nachdem er sich im Training eine Rückenverletzung zugezogen hat. Für Luca Hammerl gibt es dagegen wieder grünes Licht, er musste beim Heimspiel gegen den VfL Stade vor einer Woche wegen Kreislaufproblemen auf die Bank. „Es gab jetzt bei einer Untersuchung keine Auffälligkeiten“, erklärte Raus. Hammerl ist am Freitagabend wieder ins Training eingestiegen.

Aus den letzten beiden Derbys ging Wolfenbüttel als Verlierer

Die bislang letzten Derbys zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig fanden in der Saison 2021/22 statt, in der MTV/BG – damals noch mit dem inzwischen abgelegten Kampfnamen „Herzöge“ – abgestiegen ist. Vor zwei Jahren gingen beide Partien an die Braunschweiger, die gegen Wolfenbüttel mit ihren damaligen Doppellizenzlern Sananda Fru und den Tischler-Zwillingen, Nicholas und Brandon. angetreten waren. Schon vor zwei Jahren gehörten sie zur festen Rotation im Braunschweiger Bundesliga-Kader.

Auch diesmal wird das Hauptaugenmerk der MTV/BG darauf liegen, die Doppellizenz-Spieler der SG in Schach zu halten. Gian Aydinoglu, Romario Holloway und Mertcan Gerhardt gehören zu den gefährlichsten Waffen der SG, der sich mit Jeremy Ingram jetzt noch ein erfahrener Regionalliga-Scorer kurzfristig angeschlossen hat. „Braunschweig wird mit allem auflaufen, was sie haben. Die wollen natürlich gegen uns unbedingt gewinnen“, weiß der Wolfenbütteler Trainer. Das Derby, auch wenn es den Glanz früherer Zeiten verloren haben mag, zu gewinnen, ist eben etwas Besonderes.

Ich freue mich, dass da durch die Fans und auch durch die Spieler viele Emotionen hereingetragen werden. Das wird dem Spiel gut tun.
Christian Raus, Trainer der MTV/BG Wolfenbüttel

„Ich freue mich, dass da durch die Fans und auch durch die Spieler viele Emotionen hereingetragen werden. Das wird dem Spiel gut tun“, sagt Raus, der zugibt: „Ich selbst betrachte das etwas emotionsloser. Für mich ist das vor allem ein wichtiges Spiel – ein Gradmesser, ob wir noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt haben.“

Es könnte für die Wolfenbütteler das letzte Spiel in der Tunica-Halle werden

Die Spielstätte lässt Raus dann doch etwas emotional werden: „Es könnte das letzte Mal sein, dass wir in der Tunica-Halle spielen“, erklärt der Coach, der vor seinem Wechsel nach Wolfenbüttel auch schon im Braunschweiger Programm als Trainer tätig war – unter anderem im Jugend-Bundesliga-Bereich und für die Regionalliga Mannschaft. Der Abriss der altehrwürdigen aber auch teils maroden Sporthalle in der Nordstadt ist jedenfalls beschlossene Sache. Ein Motivationsgrund mehr für die Wolfenbütteler, am Samstagabend vermutlich vor zahlreichen aus der Lessingstadt angereisten Fans als Derby-Sieger hervorzugehen.