Wolfsburg. Der Wolfsburger ist bei der Europameisterschaft im Brazilian Jiu-Jitsu erneut vom Pech verfolgt.

„Immer wenn man denkt, man hat schon alles erlebt, wird man eines Besseren belehrt“: Dieser Spruch passt wie die Faust aufs Auge, wenn man VfL-Kampfsportler Yavuz Ögüt zu seinem letzten Turnier befragt. Zur Europameisterschaft, von der der Wolfsburger nun mit Silber und Bronze im Gepäck zurückkehrte.

Rückblick: Genau vor einem Jahr wurde der 43-Jährige, Wolfsburgs Sportler des Jahres, im Finale der Europameisterschaft im Brazilian Jiu-Jitsu disqualifiziert – aus seiner Sicht zu Unrecht. Dieses Jahr wollte Ögüt in der Schwarzgurtklasse der Master 3 bis 91,5 kg seine Chance nutzen, scheiterte aber erneut am Ringrichter.

Nachdem er zuvor seine Vorrundenkämpfe allesamt sehr souverän absolviert hatte, traf der Wolfsburger im Halbfinale auf Christian De Oliviera Rodrigues. Am Ende stand es 0:0 – und der Ringrichter entschied zugunsten des deutlich passiveren Rodrigues. Ögüt blieb somit „nur“ die Bronzemedaille.

Im weiteren Verlauf trat Ögüt in der offenen Klasse an, in der es kein Gewichtslimit gibt. Hier schaffte er den Sprung ins Finale, in dem mit Victor Hugo Rodrigues „ein echtes Kraftpaket mit 120 kg“ wartete. „Der Kampf war keine Minute alt, als ich einen heftigen Stoß an meinem Hinterkopf verspürte. Ich sah nur noch Sterne. Und als ich wieder realisieren konnte, wo ich bin, fand ich mich mit Halskrause auf einer Trage wieder“, berichtete Ögüt, der von anderen Wettkämpfern von der schräg gegenüberliegenden Matte getroffen worden war. „Ich habe auf Englisch und Italienisch klar zu verstehen gegeben, dass es mir gut geht und ich weiterkämpfen möchte, allerdings wurde dies vom Ringarzt nicht erlaubt“, sagte Ögüt.