Börßum. Der Mittelfeldspieler führte seine SG Achim/Börßum/Hornburg mit bislang 13 Saisontoren an die Spitze der Fußball-Nordharzliga 1.

Im Frühjahr 2020 kam Corona. Und in Denny Sondergeld reifte der Gedanke, mit dem Fußballspielen aufzuhören. „Wie so viele andere Fußballer im Alter zwischen 30 und 35“, sagt der Kicker des Nordharzligisten SG Achim/Börßum/Hornburg, der Anfang November seinen 35. Geburtstag feiert. Nur gut, dass Sondergelds Gedanke ans Aufhören nicht ausreifte, denn der Noch-34-Jährige erlebt in Börßum derzeit so etwas wie seinen dritten oder vierten Frühling. Mit 13 Saisontreffern führt der gebürtige Bernburger die Torjägerliste der Staffel 1 an, seine Mannschaft liegt im Klassement auch wegen der Sondergeld-Tore vorne. „Heute bin ich froh, dass ich weitergemacht habe“, sagt der Mittelfeldspieler. „Mir hätte die Kabine, mir hätten die Kumpels gefehlt.“

Mit 18 hatte ich zu viele andere Sachen im Kopf.
Denny Sondergeld erzählt, warum es für ihn vor 17 Jahren nicht zu einem Profi-Vertrag gereicht hat

Am Freitagabend (18.30 Uhr) wollen Sondergeld und die SG ihre Spitzenposition mit einem Sieg im Heimspiel gegen den FC Groß Döhren verteidigen. Das Saisonziel sei klar definiert, so Sondergeld: „Wir wollen hoch.“ Sondergeld würde sich die Bezirksliga auch mit 35 noch zutrauen. Warum auch nicht, schließlich hat er fast sein komplettes Fußballerleben auf höherklassigem Niveau verbracht. 2004 war er aus Bernburg in die Jugend von Eintracht Braunschweig gewechselt, lebte dort im Internat. Für einen Profi-Vertrag reichte es jedoch nicht, denn, so Sondergeld, „mit 18 hatte ich zu viele andere Sachen im Kopf“. Also zog er im Herrenbereich weiter. Erst zu den Freien Turnern Braunschweig, dann zum MTV Wolfenbüttel, der seinerzeit von Peter Lux trainiert wurde. Schließlich wechselte Sondergeld zum Schackstedter SV in die Landesklasse Sachsen-Anhalt, „weil dort ein paar Kumpels gekickt haben“. Als sich der Verein auflöste, klopfte Eintracht Osterwieck an, wo Sondergeld drei Saisons blieb.

2019 schloss er sich den Börßumern an. „Ich hatte mal eine Freundin in Börßum, und aus dieser Zeit habe ich noch viele Bekannte und Freunde dort“, erzählt der eingefleischte Eintracht-Braunschweig-Fan. Diese Leidenschaft für den Zweitligisten schaffe ihm im Moment aber eher Leiden, so Sondergeld. „Eintracht macht im Moment wenig Spaß“.

Trainer Bilal Kötüz macht aus Denny Sondergeld einen offensiven Mittelfeldspieler

Um so mehr Spaß hat Sondergeld mit seiner neuen Mittelfeldrolle bei der SG. Früher war Sondergeld eher der Typ Abräumer, ein klassischer Sechser. Bis sein Trainer Bilal Kötüz auf die Idee kam, Sondergeld hinter die Spitzen zu stellen. „Dort kommst du automatisch mehr in Tornähe und zu Abschlüssen“, sagt Sondergeld. „Und mein Abschluss war schon immer gut.“ 13 Sondergeld-Tore in 10 Spielen zeugen davon.

Außerdem spielen:

Staffel 1: FG Vienenburg/Wiedelah – TSV Gielde (So., 14.30 Uhr).

Staffel 2: SV Fümmelse – MTV Lichtenberg (Sa., 17 Uhr), SG Veltheim/Lucklum – SV Glück Auf Gebhardshagen (So., 11 Uhr), BV Germania Wolfenbüttel II – tter (So., 13 Uhr), Viktoria Thiede – TuS Cremlingen, SV Wendessen – SG Sickte/Hötzum (beide So., 14.30 Uhr).