Wolfenbüttel. Der Offensivmann schoss den SV Fümmelse mit 12 Toren in 7 Einsätzen auf Platz 1. Sonntag geht‘s zum Spitzenspiel beim SV Wendessen.

Dass er nach fast fünf Jahren Pause 2015 überhaupt noch einmal mit dem Fußballspielen angefangen hat, sei eher einer Art Stammtisch-Idee entsprungen. „Wir haben uns zu einer Spaßtruppe mit lauter alten Freunden zusammengeschlossen und beim SV Fümmelse als 3. Herrenmannschaft in der untersten Kreisklasse gekickt“, erinnert sich Tobias Wohlfart. Heute nimmt der einstige „Spaßfußballer“ das Kicken wieder etwas ernster. Acht Jahre nach seinem Wiedereinstieg kämpft der 31-jährige Offensiv-Allrounder mit den Fümmelsern in der Nordharzliga 2 um den direkten Wiederaufstieg in die Bezirksliga. An diesem Sonntag (14.30 Uhr) steht Spitzenreiter Fümmelse die knifflige Aufgabe beim SV Wendessen bevor, der mit zwei Spielen und fünf Punkten weniger als der SVF derzeit auf Platz 3 rangiert.

Ich wollte den Abstand haben.
Tobias Wohlfart, Torjäger des SV Fümmelse, zu den Gründen, warum er eine fünfjährige Fußballpause eingelegt hat

Tobias Wohlfarts Fußballer-Geschichte ist eine ganz ungewöhnliche. Den ersten Kontakt mit dem runden Leder hatte er als kleiner Junge beim SV Fümmelse. „Meine Eltern hatten in Fümmelse gebaut“, erzählt Wohlfart. Was lag also näher, als mit Kumpels aus dem Dorf beim SVF zu kicken. Es folgte der Wechsel innerhalb der Stadt für ein Jahr zum MTV, dann ging es weiter zu Eintracht Braunschweig, ehe Wohlfart zurückkehrte und sich den Stadtvereinen Germania und erneut dem MTV anschloss. Doch Wohlfart war müde vom Fußball, vor allem der Leistungsdruck bei der Eintracht hatte ihm die Lust am Spiel genommen. „Ich habe dann noch ein Landesliga-Spiel im Herrenbereich beim MTV unter Peter Lux gemacht“, erinnert sich der 31-Jährige. Danach war Schluss. Kein Fußball mehr. „Ich wollte den Abstand haben.“

Die Fümmelser Kumpel-Truppe bringt Tobias Wohlfart den Spaß am Fußball zurück

Bis zu jenen Tagen im Jahr 2015, als sich die Fümmelser Kumpel-Truppe fand. Der Spaß war zurück, die „Dritte“ des SV Fümmelse war schnell gegründet. „Dann löste sich plötzlich die ‚Zweite‘ auf – und auf einmal wurde unsere ‚Dritte‘ zur ‚Zweiten‘“, erzählt Wohlfart weiter. Doch damit nicht genug. Kurz darauf habe sich auch die „Erste“ aufgelöst. „Und auf einmal war unsere Truppe die ‚Erste‘“, so Wohlfart weiter. Das war 2019/2020. „Wir sind dann sofort aus der Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen.“ In der abgebrochenen Corona-Saison stiegen die Fümmelser als damals Liga-Zweiter gar in die Bezirksliga auf. Und aus der ging es in diesem Sommer zurück in die Nordharzliga, weil für den Klassenerhalt nach 34 Spieltagen 3 Punkten fehlten.

Das Ziel des SV Fümmelse ist die Rückkehr in die Bezirksliga

„Unser Ziel ist jedoch, dass wir wieder hoch gehen“, sagt Wohlfart. „Wir wollen unter den ersten zwei Teams in der Staffel landen.“ Und Wohlfart, der sich vorne auf beiden Flügeln, als Achter oder im Angriffsduo mit Marvin Tetzel wohlfühlt, will mit Toren dazu beitragen. In sieben der neun Fümmelser Saisonspiele kam er bislang zum Einsatz, erzielte dabei zwölf Tore. In zwei Partien fehlte der Offensiv-Allrounder wegen muskulärer Probleme. Der Spaß jedenfalls ist längst zurück, der Ehrgeiz sowieso. „Ein paar gute Jahre als Fußballer habe ich wohl noch vor mir“, betont der SVL-Torjäger.

Außerdem spielen:

Staffel 1: SG Bredelem/Astfeld – TSV Gielde, TSV Immenrode – SG Achim/Börßum/Hornburg (beide So., 14.30 Uhr).

Staffel 2: SC Gitter II – SG Veltheim/Lucklum (So., 12 Uhr), FC Viktoria Thiede – SG Sickte/Hötzum, Lindener SV – TSV Hallendorf, SV Kissenbrück – TuS Cremlingen (alle So., 14.30 Uhr).