Wendessen. Im Pokal-Achtelfinale der Frauen hat der SVW den Regionalligisten Barmke am Rande der Niederlage, kassiert aber ein Last-Minute-Tor.

Die Sensation war möglich, zumindest das Elfmeterschießen war schon greifbar nah. Im Achtelfinale des NFV-Pokals der Frauen hatten die Oberliga-Fußballerinnen des SV Wendessen dem Regionalligisten und Titelverteidiger TSV Barmke mehr als 90 Minuten einen echten Kampf geliefert. In der dritten Minute der Nachspielzeit folgte dann aber der bittere K.o. für die Gastgeberinnen, als Barmkes Johanna Bartel mit einem Distanzschuss zum 2:3 (0:1) aus Sicht des SVW traf.

„Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gefightet. Die Mädels haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, lobte Wendessens Coach Marcel Döring seine Schützlinge nach der unglücklichen Niederlage. Es gab nur einen Kritikpunkt, den er ihnen vorwerfen konnte: „Bei den Gegentoren waren wir nicht dicht genug dran. Alle drei wären zu verhindern gewesen.“

Ab Ende der ersten Halbzeit mehren sich die Wendesser Chancen

Im ersten Durchgang waren die Barmkerinnen tonangebend, hatten deutlich mehr Abschlüsse. Jedoch stellten nur wenige davon eine echte Gefahr für das von Nina Goldbach gehütete Wendesser Tor dar. In Minute 24 versäumten es die Gastgeberinnen, einen Ball rund 20 Meter vor dem eigenen Tor zu klären. Barmkes Ziska Völker war zur Stelle und traf zur TSV-Führung.

Nachdem Gesa Radtke mit einer Direktabnahme die bis dahin einzige echte Chance des SVW vergeben hatte (22.), kamen die Wendesserinnen ab der 40. Minute immer häufiger zu gefährlichen Abschlüssen. Denise Böndel, Finja Heidrich und Gesa Radtke brachten zumeist nach langen Bällen die Barmker Abwehr etliche Male in arge Bedrängnis. Nach einer Ecke gelangte der Ball zu Dorothea Prießnitz, deren Schuss zur Vorlage wurde: Radtke musste nur noch den Fuß hinhalten – das 1:1 (63.).

Favorit Barmke sorgt mit der praktisch letzten Aktion für Wendessens K.o.

In der 77. Minute stellte der SVW Barmkes Kapitänin Katharina Runge bei einem Solo nicht rechtzeitig, erst im Strafraum kam die Attacke, die dann einen Pfiff zur Folge hatte. Lina Peth brachte den TSV wieder in Führung (77.). Doch Wendessen schlug noch einmal zurück, wieder nach einer Ecke, diesmal stocherte Emily Bölsing die Kugel über die Linie (81.).

Als beide Trainer schon ihre möglichen Elfmeterschützinnen durchgingen, starteten Runge und Bartel einen letzten Barmker Angriff. Letztere wurde vom SVW nicht entscheidend gestört, zog aus 18 Metern ab und der Ball fand über den Innenpfosten den Weg ins Netz. Oberligist Wendessen war geschlagen, der Favorit aus Barmke mit einem dunkelblauen Auge davongekommen.

SVW: Goldbach – Lahayn, Heller, Bölsing, Kraus (72. Ahrens), Prießnitz (70. L. Heidrich), Blank, Berger, F. Heidrich, Radtke, Böndel (84. Fricke).

Tore: 0:1 Völker (24.), 1:1 Radtke (63.), 1:2 Peth (77./FE), 2:2 Bölsing (81.), 2:3 Bartel (90.+3).