Wolfenbüttel. Germanias Keeper „boxt“ den Ball in der Nachspielzeit zum 2:1 für den FC Blau-Gelb ins eigene Netz. Arminia Adersheim und MTV II gewinnen.

Mit viel Dusel kehrte der FC Arminia Adersheim in der Fußball-Bezirksliga 3 im Heimspiel gegen den Goslarer SC nach einer Durststrecke zurück in die Erfolgsspur. Der MTV Wolfenbüttel II düpierte Aufstiegsanwärter TSG Bad Harzburg, doch die Überraschung des Spieltags gab’s in Remlingen, wo Aufsteiger FC Blau-Gelb Asse dem BV Germania Wolfenbüttel die erste Saisonniederlage beibrachte.

FC Arminia Adersheim – Goslarer SC 3:2 (0:1). Tore: 0:1 Frank (23.), 1:1 Miks (46.), 2:1 Golombek (48.), 3:1 Miks (56.), 3:2 Frank (67.).

„Wir haben zwar gewonnen, aber frag’ nicht nach dem Wie!“ Adersheims Spielertrainer Garrit Golombek gab unumwunden zu, dass der Sieg seiner Elf „ein überaus glücklicher“ war. In den ersten 45 Minuten habe ein Fußballspiel seitens seiner Mannschaft gar nicht stattgefunden. „Es war die schlechteste Halbzeit, seit ich Trainer in Adersheim bin“, konstatierte Golombek. „Liegen wir zur Pause 0:3 zurück, können wir uns nicht beschweren.“

Doch den Platzherren war das Glück hold. 30 Sekunden nach dem Seitentausch glich der gerade eingewechselte Pierre Miks Goslars Pausenführung zum 1:1 aus. „Ein Geschenk“ habe die GSC-Hintermannschaft in dieser Szene verteilt, erzählte Golombek, der nur zwei Minuten später nach einer Eins-gegen-Eins-Situation den Torwart umkurvte und zum 2:1 einschob. Komplett auf den Kopf gestellt war der Spielverlauf nach 56 Minuten, als Miks – erneut nach Goslarer Slapstick-Einlage – zum 3:1 traf. Die Gäste verkürzten zwar noch einmal, doch dabei blieb es. „Wir haben uns das Glück auch mal verdient“, sagte Golombek. „Und am Ende bleibt Fußball ein Ergebnissport.“

FC Blau-Gelb Asse – BV Germania Wolfenbüttel 2:1 (0:0). Tore: 1:0 Krüger (70.), 1:1 Himmstedt (78.), 2:1 Eigentor Hahne (90.+4).

„Tragische“ Figur des Spiels war Germanias Schlussmann Mats Hahne, der die Asse-Führung durch Michel Krüger begünstigte (70.), ehe er eine Ecke von Patrick Reinboth in der vierten Minute der Nachspielzeit ohne Gegendruck ins eigene Tor faustete.

„Wir hatten das Glück der Tüchtigen“, sagte Asse-Trainer Michael Grahe, dessen Mannschaft sich 90 Minuten lang aufs Verteidigen konzentrierte oder, um es mit Grahes Worten zu sagen: „Wir haben um jeden Ball gefightet.“ Das reichte, um den offensiv dünn besetzten Wolfenbüttelern den Zahn zu ziehen. „Wir waren zwar spielerisch drückend überlegen“, sagte BVG-Trainer Sascha Kallmeyer. „Doch was bringt das, wenn wir keine Tore schießen?“ Grahe dagegen frohlockte: „Ganz unverdient haben wir jedenfalls nicht gewonnen.“

MTV Wolfenbüttel II – TSG Bad Harzburg 4:1 (2:1). Tore: 0:1 Martinato (6.), 1:1 Böder (11.), 2:1 Thiele (45.+4), 3:1 Feldmann (56./Elfmeter), 4:1 (57.) Böder.

Die MTV-Reserve legte einen klasse Auftritt hin. Nicht einmal Bad Harzburgs frühe Führung hinterließ beim Meesche-Team Wirkung. Im Gegenteil: Ben Böders Traumtor (11.) brachte die Platzherren schnell zurück in die Spur. In der rasanten und von Zweikämpfen geprägten Partie legte der MTV noch vor der Pause nach. Jakob Hahn eroberte den Ball, bediente Philip Thiele, und der traf zum 2:1.

In Halbzeit 2 legten Routinier Florian Feldmann vom Punkt und „Doppelpacker“ Böder früh die Treffer 3 und 4 nach. Gebrochen Bad Harzburgs Widerstand spätestens, als MTV-Keeper Marco Lehne einen Strafstoß der Gäste parierte (77.). MTV-Coach Christian Kaselowsky freute sich mit und für sein Team: „Es hat heute nur eine Mannschaft Fußball gespielt – und das waren wir.“