Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg feiert beim MTV Vater Jahn Peine seinen zweiten Saisonsieg. Der wird von der Verletzung Lia Rühlings allerdings überschattet.

Der drohende Fehlstart ist abgewendet, Krisen-Gerede kam erst gar nicht auf: Die Handballerinnen des VfL Wolfsburg haben mit einem 30:28 (15:15)-Auswärtserfolg gegen den MTV Vater Jahn Peine ihren zweiten Saisonsieg eingefahren und stehen nun mit einem ausgeglichenen Punktekonto im Tabellenmittelfeld der Oberliga.

Die Anfangsphase gehörte den Gastgeberinnen. Der MTV legte ein 6:2 (12. Minute) vor. „Wir kamen ganz schlecht ins Spiel“, berichtete Wolfsburgs Mannschaftssprecherin Fabienne Kohn. Trainer Christoph Geis reagierte umgehend, nahm die Auszeit. „Ich musste nach dem 2:6 ein Time-out ziehen“, sagte er. Geis beruhigte sein Team, erinnerte die Spielerinnen, worauf es ankommt. Die Pause wirkte. Peines Spielrhythmus war gebrochen, nun war der VfL am Zug. Mit drei Toren in Serie verkürzten die Wolfsburgerinnen auf 5:6 (17.).

Es folgte die Aktion, die den gesamten Spieltag überschattete. Lia Rühling, ehemalige Peinerin, verletzte sich so schwer am Knie, dass sie raus und noch am Samstagabend in ärztliche Behandlung musste. Die Ergebnisse des MRT stehen noch aus. „Das war ein Schock für uns“, seufzte Geis. Im Ergebnis schlug sich das nicht nieder. Der VfL ging mit einem Unentschieden in die Kabine.

Konditionelle Vorteile geben den Ausschlag zugunsten des VfL

In Halbzeit 2 blieb es eng. Kein Team konnte sich echte Vorteile erspielen. Mal führte der VfL mit zwei Toren (20:18), mal legte Peine vor (25:23). In der Schlussphase drehten die „Hurricanes“ diesmal dann auf. Aus dem 23:25-Rückstand (46.) machten die Gäste innerhalb von fünf Minuten eine 29:27-Führung (52.). „Wir hatten konditionelle Vorteile. Peine hat nachgelassen, wir konnten weiter Tempo machen“, erklärte Geis. Nele Kruck, die zweite ehemalige MTV-Spielerin im Wolfsburger Aufgebot, sorgte mit ihrem Tor zum 30:28 drei Minuten vor Schluss für die Entscheidung.

Ein Sonderlob vom Coach verdienten sich die Abwehrspezialistinnen Lara Schmidt und Julia Pleiß. „Die beiden waren ganz stark, haben super verteidigt“, betonte Geis. Gegen die physisch starken Peinerinnen war der Defensiveinsatz maßgeblich. Kohn dazu: „Die Partie war sehr körperbetont. Da war ordentlich Dampf drin.“

Das Aufgebot des VfL Wolfsburg: Lundberg, Höllmann – Schmidt 2, Kruck 5, Kohn 9, Rühling 2, Dragota 2, Kiefel 1, Mudrow 2, Brandes 2, Märsch, Tauker 4, Klauenberg 1, Pleiß.