Wolfenbüttel. Die Wolfenbütteler vergeben gegen den SC Göttingen 05 zahlreiche gute Möglichkeiten. Turhan: „Wir sind nicht heute abgestiegen.“

Jetzt herrscht Gewissheit: Nach der 0:4 (0:1)-Heimniederlage gegen den I. SC Göttingen 05 kann Germania Wolfenbüttel die Abstiegsränge der Fußball-Landesliga auch rechnerisch nicht mehr verlassen. Für das Team von Trainer Habil Turhan geht es nach dem souveränen Aufstieg vor einem Jahr nun nach nur einer Saison direkt zurück in die Bezirksliga. „Wir sind nicht heute abgestiegen, sondern schon deutlich früher, als die Mannschaft die Motivation für den Abstiegskampf nicht aufrechterhalten konnte“, sagte Turhan nach der neunten Niederlage in Folge.

Die Möglichkeit, mitzuhalten, hatten die Germanen auch phasenweise gegen Göttingen gehabt, doch von den zahlreichen Torchancen vergaben die Hausherren alle. Die erste Halbzeit begann ziemlich gemächlich. Auf echte Torchancen mussten die Zuschauer lange warten. Die Stimmung war dennoch lautstark an der Schweigerstraße. Der Hauptgrund: Die für ihre Auswärtsfahrer bekannten Göttinger untermalten diesen Sommerkick mit durchgängig lautstarken Gesängen und ließen in regelmäßigen Abständen grünen Rauch aus ihrem Fanblock aufsteigen.

Germania verpasst kurz vor der Pause mehrfach den Ausgleich

Dann der erste Aufreger in der 16. Minute: Göttingen traf nach einem Eckball erstmals in die Maschen. Das Schiedsrichtergespann entschied jedoch auf Abseits. Sieben Minuten später war es dann aber so weit. Nach einem hohen Ball in den Wolfenbütteler Strafraum setzte sich der Göttinger Steven Baumgardt gegen BVG-Keeper Lukas Brettschneider durch und spielte den Ball in die Mitte zu Jannik Hartwig – 0:1.

Germania startete in den letzten Minuten des ersten Durchgangs eine Offensive, aus der zwei Riesenchancen resultierten. Zunächst setzte sich Lando Baerwolf auf der linken Außenbahn durch und spielte den Ball flach nach innen zu Julian Bräunig, der aus zentraler Position und 14 Metern Entfernung über das Tor schoss. Kurz darauf kam Germania über rechts: Ivan Fongang flankte auf Baerwolf, aber auch er schoss über das Tor.

Nach der Pause war die Entscheidung schnell gefallen. Mats Kleinke schoss bedrängt aus der Drehung und traf ins linke Eck. Mitte der zweiten Halbzeit legten die Gäste per Doppelschlag nach. Germania kam noch zu mehreren Großchancen, Baerwolf und der eingewechselte Kamil Golkowski verursachten Unruhe in der Göttinger Abwehr. Auch BVG-Keeper Brettschneider durfte sich noch mehrfach auszeichnen. „Es hätte auch 4:4 ausgehen können, aber das ist heute völlig unbedeutend“, fasste Turhan zusammen.

BVG: Brettschneider – J. Feder (77. Sabani), Losing, Madsack, Rosenau – Przondziono, Bräunig (60. Golkowski), Özdemir (46. M. Feder), Marx (60. Kajolli) – Fongang (77. Michel), Baerwolf.

Tore: 0:1 Hartwig (21.), 0:2 Kleinke (46.), 0:3 Baumgardt (61.), 0:4 Nolte (68.).