Wolfsburg. Nach acht Jahren ist Schluss für die Nummer 1: Marius Sauß beendet seine Karriere bei Fußball-Oberligist Lupo Martini Wolfsburg.

Das verflixte siebte Jahr haben sie überstanden! Viele Paare fürchten diesen neuralgischen Punkt in der Beziehung, denn der Volksmund redet in diesem Jahr gern die Trennung herbei. Für die Beziehung zwischen Lupo Martini Wolfsburg und seinem Torhüter und Kapitän hat sich dieser Mythos nicht bewahrheitet. Und dennoch wird Marius Sauß den Spitzenreiter der Fußball-Oberliga nach dieser Spielzeit verlassen – mit einem Jahr Verspätung eben...

Doch anders als bei den meisten Paaren bleibt Sauß seinem Verein verbunden. „Als Unterstützer und Besucher“ werde er den Kreuzheidern erhalten bleiben. Irgendwann könne er sich hier auch eine Rolle auf Funktionärsebene vorstellen. Aber erst in ein paar Jahren. Nach dieser Spielzeit wird der 30-jährige Ex-Profi, der 2015 mit Darmstadt 98 den Aufstieg in die Bundesliga feierte, seinen Fokus voll auf den Beruf legen, bei dem er schon längere Zeit stark eingebunden ist. „Direkt von der Arbeit aus Braunschweig nach Wolfsburg zum Training“. Sauß: „Ich bin seit 15 Jahren im Leistungsfußball aktiv. Das ist für den Kopf irgendwann zu anstrengend.“

Beruflich könnte es ihn auch bald ins Ausland ziehen. Das lässt sich mit Oberliga-Fußball nur schwer vereinbaren. Seinen Entschluss hatte Sauß den Lupo-Verantwortlichen schon am Anfang dieser Saison mitgeteilt. Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Es mache ihm noch viel Spaß bei den Kreuzheidern, mit denen er große Erfolge feierte. „Ich bin Lupo sehr dankbar für die acht Jahre.“

Auf dem Feld merkt man ihm es nicht an, dass es seine fußballerische Abschiedstour ist. Woche für Woche ist Sauß seinem Team ein sicherer Rückhalt, Kommunikator und Motivator. Er hat nämlich noch ein großes Ziel: den dritten Regionalliga-Aufstieg mit Lupo. „Man soll ja immer aufhören, wenn es am schönsten ist. Es wäre klasse, wenn sich das so ergibt.“ Der Abschied vom aktiven Fußball fällt ihm schwer. „Fußball war immer ein großer Inhalt in meinem Leben ...“

Mindestens ein weinendes Auge hat man auch bei Lupo. Elvir Zverotic, der Sportliche Leiter: „Sportlich, aber auch menschlich ist es ein extremer Verlust. Marius war ein Glücksgriff und hat sehr große Verdienste bei uns. Es reißt eine große Lücke in den Kader. Ein Spieler seiner Qualität ist schwierig zu finden, aber wir werden eine gute Lösung finden.“ Unvorbereitet ist Lupo ja nicht. Zverotic: „Es hängt natürlich auch davon ab, in welcher Liga wir nächstes spielen ...“