Wolfenbüttel. Einen Gala-Auftritt legten die MTV/BG Herzöge in der 2. Basketball-Regionalliga gegen den SV Empor Berlin hin. Die Wolfenbütteler siegten 104:80.

Geht da vielleicht doch noch etwas für die Herzöge Wolfenbüttel im Meisterschaftsrennen der 2. Basketball-Regionalliga? Nachdem Aufstiegsfavorit Tiergarten ISC 99 am Wochenende in Magdeburg stolperte, lieferte das Team der MTV/BG Wolfenbüttel eine seiner besten Leistungen dieser Saison ab und gewann das Heimspiel gegen den SV Empor Berlin überzeugend mit 104:80 (33:30, 29:15, 27:25, 15:10). Damit gelang der Mannschaft von Trainer Maxim Hoffmann zudem die Revanche für die Hinspielniederlage bei den Hauptstädtern.

„Wir schauen weiterhin von Spiel zu Spiel“, wiegelte Hoffmann nach der Partie ab. Ein möglicher Aufstieg soll keine Rolle in den Köpfen seiner Schützlinge spielen. Gleichwohl schob der Coach nach: „Wenn wir so spielen wie heute, werden wir für die meisten Mannschaften schwer zu schlagen sein.“

Wolfenbüttel behauptet sich gegen abgezockte Berliner

Tatsächlich hatten die Wolfenbütteler gegen starke und abgezockte Berliner eine super Leistung aufs Parkett in der Sporthalle am Landeshuter Platz gelegt. Im ersten Viertel boten beide Teams Basketball mit offenem Visier und ohne langes Zögern. Hohes Tempo, viele Abschlüsse, es ging hin und her. Die Gäste vom Prenzlauer Berg bewiesen ihre Klasse, Treffsicherheit und Routine. Doch auch bei den Wolfenbüttelern lief es von Anfang an. Vor allem Kai Globig zeigte, dass er nach seiner mehrwöchigen Krankheitspause im Januar inzwischen wieder bei voller Stärke ist. Er traf hochprozentig seine Dreier und steuerte 13 der 33 Herzöge-Punkte im ersten Viertel bei. Am Ende der Partie war der Aufbauspieler mit 29 Punkten Topscorer der Partie.

Während Globig immer wieder von hinter der Dreierlinie heiß lief, hatte sein Guard-Kollege David Röll diesmal kein Glück von Draußen. Nachdem die ersten Distanzwürfe nicht fallen wollten, verlagerte sich Röll darauf, mit seinem schnellen Antritt den Korb zu attackieren und ließ so seine Verteidiger ordentlich arbeiten.

Den Grundstein zum Heimsieg legten die Herzöge im zweiten Viertel mit einer überragenden Defensive. Die Wolfenbütteler verteidigten derart flexibel und aggressiv, dass die Berliner kaum zu Wurfgelegenheiten kamen. Ihre ersten drei Angriffe in dem Abschnitt endeten ohne Abschluss. Die Wolfenbütteler kämpften um jeden Ball und entnervten die Gäste zunehmend. Mit Thorben Uster traf ein weiterer Distanzschütze der Herzöge sicher.

„Big Man“ Leon Williams glänzt nicht nur unter dem Korb

Und es boten sich Gelegenheiten, Leon Williams in Szene zu setzen. Mehrmals fanden Elias Güldenhaupt und Kai Globig ihren US-amerikanischen Center per spektakulärem Alleyoop-Anspiel. „Leon hat sich klar verbessert im Vergleich zu letzter Woche gezeigt, das hat einen Unterschied gemacht“, sagte Herzöge-Coach Hoffmann anerkennend. Völlig freistehend gelang dem Herzöge-Profi sogar ein Dreipunktewurf – eher untypisch für den athletischen Big Man, der allerdings früh in Foulprobleme geriet, dementsprechend viel Zeit auf der Bank verbrachte und Mitte des vierten Viertels mit seinem fünften Foul die Partie vorzeitig beenden musste. Aber auch Oliver Hahn und Leif Jacobsen erfüllten ihre jeweiligen Aufgaben auf Position 5.

Mit einer komfortablen Führung gingen die Herzöge in die zweite Halbzeit, doch es war stets zu erkennen, dass die Gastgeber permanent die Intensität hochhalten mussten. Die Berliner bewiesen immer wieder, dass sie sich nicht leicht abschütteln lassen wollten und streuten den ein oder anderen Lauf ein. Die Wolfenbütteler blieben aber stets hellwach und gönnten den Gästen keinen einfachen Ballvortrag. „Wir sind gegen diesen abgezockten Gegner die ganze Zeit ruhig geblieben. Das war eine starke Leistung von jedem unserer Spieler“, sagte MTV/BG-Trainer Hoffmann.

MTV/BG: Globig 29/5 Dreier, Güldenhaupt 8, Hahn, Jacobsen 2, Nielandt 5/1, Pfannenschmidt, Röll 19/1, Lennart Römer 2, Linus Römer 3, Uster 19/4, Williams 15/1, Zine el Abidine.