Wolfenbüttel. Nach dem Abbruch der Endrunde am Samstag sehen sich der MTV Wolfenbüttel und Arminia Adersheim als „Stadtmeister light“.

Der erstmalige Abbruch der inoffiziellen Wolfenbütteler Stadtmeisterschaft im Hallen-Fußball am Samstagnachmittag wegen einer Attacke eines Zuschauers auf den Schiedsrichterbrachte noch eine weitere Premiere mit sich: Erstmals teilen sich zwei Mannschaften den Siegerpokal.

Der Finalist der 34. Turnierauflage, FC Arminia Adersheim, und der zum Zeitpunkt des Abbruchs im Halbfinale mit 3:1 führende MTV Wolfenbüttel sind jetzt beide amtierender Stadtmeister. Unter den beiden Mannschaften hat sich inzwischen der Begriff „Stadtmeister light“ etabliert.

Die Adersheimer ließen sich jedenfalls noch in der Halle an der Ravensberger Straße mit dem Cup in den Händen von ihren Anhängern feiern. „Wir haben den Pokal auch aus der Halle getragen und am Abend mit zur Cup-Party gebracht“, berichtete Arminias Spielertrainer Garrit Golombek. Wann der große Wanderpokal wo aufbewahrt wird, steht aber noch nicht fest. „Wie wir das in den nächsten Monaten handhaben, werden wir noch auf dem kurzen Dienstweg besprechen“, erklärte Golombek. Einen kleinen Pokal zum Behalten gab es für beide Vereine. Trotzdem bleibt der Titel eine Ehre mit Beigeschmack. „Es fehlt etwas. Wir hatten uns gerade im Halbfinale in einen Rausch gespielt und waren überzeugt, den Titel diesmal holen zu können“, erklärte Golombek.

Auch beim MTV, der bis zum Abbruch jedes Duell in dem Turnier gewonnen hatte, sieht man die geteilte Stadtmeisterschaft nicht als Erfolg an. „Wir fühlen uns nicht als Gewinner des Turniers. Sportliche Erfolge müssen auf dem Platz errungen werden. Bei einem Abbruch gibt es eigentlich keinen Sieger“, sagte Lars Pape, Teammanager der Meesche-Kicker, und ergänzte: „Das Spiel, auf das alle 500 Zuschauer in der Halle gewartet haben, wurde ihnen genommen, weil eine Person durchgedreht ist.“ Im Nachhinein, so Pape, wäre es vielleicht besser gewesen, den Titel den Schiedsrichtern zu widmen.

Einig seien sich alle Teams darin, dass sie sich von einem Einzeltäter nicht die Stimmung vermiesen lassen wollen. „Diese Botschaft wurde auf der Cup-Party noch mal ganz deutlich“, sagte Golombek.