Wolfenbüttel. Den angeschlagenen Wolfenbüttelern fehlt gegen den Tiergarten ISC 99 aus Berlin zum Ende der Partie die nötige Frische.

Am Ende standen beim Gegner drei Punkte mehr auf der Anzeigetafel und die Basketballer der MTV/BG Wolfenbüttel haben zum zweiten Mal in Folge verloren. Gegen den Tabellenführer der 2. Regionalliga, den Tiergarten ISC 99, setzte es in der Halle am Landeshuter Platz beim 72:75 (20:23, 8:14, 22:22, 22:16) die erste Heimniederlage der Saison für die Herzöge. Eine Punkteflaute im zweiten Viertel und die am Ende fehlende Frische machten den Unterschied.

„Das war unser stärkster Gegner bis jetzt“, musste MTV/BG-Coach Maxim Hoffmann feststellen. Gleich mehrere Akteure der Gästemannschaft blicken auf Zweitliga-Erfahrung zurück oder haben in der Vorsaison noch in der 1. Regionalliga unter anderem für die Berlin Braves gespielt. „Und Tiergarten ist mit voller Kapelle angereist“, so Hoffmann. Die größte Gefahr strahlte bei den Gästen Ken Schröder aus, der nur schwer in den Griff zu bekommen war und im gesamten Spiel 27 Punkte verbuchte.

Mannverteidigung gegen Berlins Topspieler hilft nicht

Die Herzöge setzten zwar ihren Spezialverteidiger Kai Globig auf den Berliner an, der mit 2,02 Meter Körperlänge zu den größeren Vertretern auf der Position des kleinen Flügelspielers gehört. „Kai hat ihn zwar gut gestoppt und neutralisiert, aber dadurch wurde es zu einem Spiel 4 gegen 4. So haben sich Lücken für die anderen Spieler ergeben“, erklärte Hoffmann.

Erschwerend hinzu kam: Globig war nach überstandener Krankheit noch nicht wieder bei 100 Prozent – und das galt gleich für mehrere Leistungsträger der Gastgeber, die entweder leichte Blessuren aus den vergangenen Partien mit sich herumschleppten oder aufgrund der Erkältungswelle zuletzt einige Male das Training aussetzten. Der routinierte MTV/BG-Center Oliver Hahn musste sein geplantes Comeback für das Heimspiel nach Wochen berufsbedingter Abwesenheit kurzfristig erkrankt sogar absagen.

Auch der Wolfenbütteler Flügelspieler Elias Güldenhaupt war noch nicht wieder völlig fit, lieferte aber eine starke Performance ab und war mit 30 Punkten Topscorer der Partie. 14 Zähler davon erzielte er mit 16 Versuchen von der Freiwurflinie. „Die Berliner haben ihn oft über die Klinge springen lassen“, sagte Hoffmann zur Defense der Gäste.

Junge Wolfenbütteler kommen nicht zur Entfaltung

Bei anderen Schiedsrichtergespannen wären es vielleicht sogar noch mehr Freiwürfe geworden. Ihre körperlichen Vorteile ließen die Berliner auch vor allem die jungen Wolfenbütteler spüren, die diesmal nicht zur Entfaltung kamen. „Größere Gegner machen uns nichts aus, wenn wir topfit sind. Das waren wir diesmal leider nicht“, bedauerte der Wolfenbütteler Trainer.

Um seinen Stammkräften eine Verschnaufpause zu gönnen, schickte der Coach im zweiten Viertel vermehrt die zweite Garde aufs Parkett. Sonst hält sich der dadurch entstehende Bruch im Spiel in Grenzen, nur diesmal klappte es überhaupt nicht. „Wir haben da gut verteidigt und eigentlich auch eine gute Offense gespielt, nur leider keine Punkte erzielt“, sagte Hoffmann. Im entscheidenden Moment war der Pass ein wenig zu ungenau oder der sichere Korbleger ging daneben.

Nach der Pause kamen die Gastgeber aber wieder heran, gingen auch mehrmals in Führung – sogar im vierten Viertel führten die Herzöge. „Bislang hat uns das immer zum Sieg gereicht. Aber diesmal fehlte es uns in der Schlussphase an der nötigen Frische, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“, befand Hoffmann.

MTV/BG Wolfenbüttel: Globig 9/2 Dreier, Güldenhaupt 30/2, Heitmann, Jeske 2, Nielandt, Röll 10/1, Römer 2, Uster, Williams 19, Zine el Abidine.