Wolfenbüttel. Nach dem MTV Wolfenbüttel gewinnt mit dem SSV Vorsfelde auch das zweite Topteam deutlich im MKN-Sportpark.

Der BV Germania Wolfenbüttel kann sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, entscheidend ins Aufstiegsrennen der Fußball-Landesliga eingegriffen zu haben. Dem 0:8 auf eigenem Platz im Stadtderby gegen den Tabellenzweiten MTV Wolfenbüttel ließen die Blau-Gelben am Sonntagnachmittag im heimischen MKN-Sportpark ein 0:8 (0:4) gegen Spitzenreiter SSV Vorsfelde folgen.

Mannschaft fragt sich in der Kabine, warum sie mit 0:4 hinten liegt

„Es klingt paradox: Aber in der ersten Halbzeit haben wir alles erfüllt, was wir uns vorgenommen haben“, sagte BVG-Trainer Habil Turhan. Seine Mannschaft stand defensiv stabil, verengte rund um den eigenen Strafraum die Räume und kam im Umschaltspiel nach sehenswerten Ballstafetten ein ums andere Mal gefällig und in einer Szene sogar gefährlich vor das Vorsfelder Tor. Ivan Fongang scheiterte bei seinem Solo am starken SSV-Keeper Justin Kick (20.) – zu diesem Zeitpunkt lag Germania nur 0:1 hinten.

„Als wir zur Pause in der Kabine saßen, haben wir uns angesehen und gefragt, warum es 0:4 gegen uns steht“, beschrieb Turhan die Stimmungslage zur Pause. Gegentreffer Nummer 2 resultierte aus einem Konter der Gäste, als die Wolfenbütteler nicht schnell genug umschalteten, die Tore zum 3:0 und 4:0 für Vorsfelde fielen durch Distanzschüsse – beide jedoch von der Marke „haltbar“, so Turhan.

Acht verschiedene Torschützen sind für Vorsfeldes Sieg verantwortlich

In Durchgang 2 krempelte der Coach seine Startformation gehörig um. „Wir haben auf vielen Positionen gewechselt. Wir wollten, auch mit Blick auf die kommenden Spiele, einige Spieler etwas schonen.“ Von dem Gedanken, dass sie dem Favoriten noch in irgendeiner Weise die Stirn bieten können, hatten sich die Wolfenbütteler zu diesem Zeitpunkt längst verabschiedet. „Das Spiel war auch in der zweiten Halbzeit eine fußballerische Lehrstunde der Vorsfelder“, sagte Turhan. „Das war, auch was die individuellen Qualitäten angeht, die stärkste Mannschaft, auf die wir in dieser Saison getroffen sind.“ Dabei fehlten bei den Eberstädtern noch torgefährliche Leute wie Dustin Reich oder Kevin Schulze. Davon war indes auf dem Feld nichts zu merken. Für die acht Vorsfelder Treffer waren am Ende acht verschiedene Schützen verantwortlich. Turhan zeigte sich beeindruckt: „Die haben alle eine enorme Qualität.“

Mit seiner eigenen Mannschaft wollte der BVG-Trainer nicht all zu hart ins Gericht gehen. „Wir haben eine junge Truppe, mit noch ganz viel Luft nach oben. Aber eins ist klar: Wir sind traurig, dass wir acht Dinger kassiert haben. Das sollte uns tunlichst nicht mehr passieren.“

BV Germania: Linde – Losing, Himmstedt, Bröer, Feder (61. Schreiber) – Michel, Bräunig (76. Marx), Madsack (61. Goune), Przondziono – Fongang (61. Heyer), Baerwolf (76. Speck).

Tore: 0:1 Breit (17.), 0:2 Haberecht (30.), 0:3 Dallali (34.), 0:4 Bammel (40.), 0:5 Schmidt (55.), 0:6 Topsakal (76.), 0:7 Seeger (82.), 0:8 M. Kick (90.+1).