Wolfsburg. Das 20 Jahre alte Eigengewächs hat sich seinen Platz im VfL-Team erarbeitet und pocht auf weitere Einsätze.

. Fußballmannschaften existieren meist in kleinen, geschlossenen Systemen. Es gibt in fast jedem Team Anführer und Mitläufer, Schweiger und Spaßkanonen, Herausforderer und Etablierte. Drängt ein Neuer von Außen in dieses System, muss er sich erst einmal beweisen. Besonders für junge Spieler, die Herausforderer, ist es häufig besonders schwierig, hineinzukommen. Elvis Rexhbecaj, 20 Jahre alter Mittelfeldspieler, hat diesen Schritt allerdings schnell geschafft. Wurde er in den ersten Wochen im Training noch von seinen Mitspielern wie das Nesthäkchen aus dem eigenen Stall behandelt, begegnen diese ihm nun mit voller Härte. „Zu Anfang war ich noch das Küken, aber jetzt sehen mich die Jungs anders. Ich werde schon öfter umgehauen“, sagt er schmunzelnd. Rexhbecaj wird nicht nur geduldet, er wird beachtet, ernstgenommen und hat sich den Respekt seiner Mitspieler erarbeitet.

Am Samstag berief ihn Bruno Labbadia in den 18er-Kader fürs Bundesliga-Spiel bei Bayer Leverkusen. Paul Seguin blieb zu Hause, Riechedly Bazoer wurde kurz vor Transfertoreschluss gar noch zum FC Porto verliehen. Rexhbecajs Stellenwert ist deutlich gestiegen. Weil der Trainer und auch Geschäftsführer Jörg Schmadtke auf die vorbildliche Arbeitseinstellung und die Entwicklungsfähigkeit des 20-Jährigen setzen, reagierte der VfL nicht mehr auf dem Transfermarkt, als die Nachricht eintrudelte, dass Kapitän Josuha Guilavogui wegen einer schweren Knieverletzung monatelang ausfallen wird. „Die Verletzung hat natürlich niemand gewollt, aber“, sagt Rexhbecai, „man muss seine Chance nutzen, wenn sie kommt.“ Sollten nun seine Mittelfeldkollegen Ignacio Camacho, Maximilian Arnold oder Yannick Gerhardt mal fehlen, steht der Deutsch-Kosovare bereit. „Ich denke schon, dass ich in der nächsten Zeit Einsatzzeit bekomme“, sagt er selbstbewusst.