Wolfsburg. Der neue VfL-Stürmer scheut den Vergleich zu Gomez. In Wolfsburg geht’s für den 27-Jährigen nun auch ums endgültige Ankommen.

. Nach dem VfL-Test gegen Norwich City (1:1) am Donnerstagabend war zu erkennen, dass Daniel Ginczek in seiner Karriere schon viel herumgekommen ist. Er umarmte seine ehemaligen Mitspieler Timm Klose, mit dem er in Nürnberg gekickt hat, Marco Stiepermann (Borussia Dortmund) sowie Moritz Leitner (VfB Stuttgart) und plauschte kurz mit ihnen, vielleicht über ihre gemeinsame Vergangenheit. Ginczeks Gegenwart und Zukunft liegen aber beim Wolfsburger Fußball-Bundesligisten. Hier soll er die Lücke schließen, die Mario Gomez hinterlassen hat. Dabei wird der neue VfL-Stürmer gar nicht gerne mit dem ehemaligen verglichen. „Ich verstehe mich sehr, sehr gut mit ihm, aber ich will mein eigenes Ding durchziehen“, sagt Ginczek. Dass sich aber eine Ähnlichkeit in der Statur nicht leugnen lässt, weiß er. Trotzdem. „Man hat aber in der vergangenen Saison gesehen, dass wir total unterschiedlich sind. Ich versuche, mich einzubringen und viele Wege auf dem Platz zu gehen. Und natürlich will ich helfen, eine bessere Saison zu spielen als in den letzten zwei Jahren“, erklärt er. Und vor allem will er in Wolfsburg endlich so richtig ankommen.

Dass Ginczek mit 27 Jahren bei fünf Vereinen sein Glück gesucht hat, kann positiv gesprochen heißen: Er hat viel gesehen und es oft probiert. Weniger positiv ist aber auch eine andere Deutung möglich: Ginczek hat seinen Platz bisher noch nicht gefunden. In Wolfsburg ist er der „Wunschspieler“ von Trainer Bruno Labbadia und Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Die Verantwortlichen haben zwar mit dem Niederländer Wout Weghorst einen weiteren Mittelstürmer verpflichtet, aber Ginczek dürfte die Nase ein Stück vor haben. Für Labbadia ist jedoch auch eine Variante mit den beiden Angreifern denkbar: „Natürlich ist das eine Option“, sagt der Trainer. „Es ist sehr positiv, dass wir zwei sehr gute Stürmer haben. Jetzt müssen wir sehen, wie wir beide einbringen.“ Im Test gegen Lupo Martini (3:0) spielten Ginczek und Weghorst zusammen. Das hatte beim 27-Jährigen in der Vorsaison an der Seite von Gomez schon gut geklappt. „Das ist schon ein etwas anderes Spiel, aber“, so Ginczek, „das stellt sich schnell wieder ein.“ In der Regel dürfte Labbadia ohnehin auf die 4-3-3- oder 4-2-3-1-Systeme setzen, in denen nur Platz für einen Stürmer wäre.