Bleckenstedt. Klare Pleite: FC Germania geht bei FT Braunschweig mit 1:6 unter. Starke Anfangsphase bleibt unbelohnt.

Das war nix, Germania Bleckenstedt! Sang- und klanglos gab sich der Fußball-Landesligist am Sonntagnachmittag im Braunschweiger Prinzenpark Gastgeber Freie Turner mit 1:6 (0:4) geschlagen. Und das, nachdem die Mannschaft eine starke Anfangsviertelstunde gespielt hatte, in der sie jedoch die Großchance durch Okan Uysal (8. Minute) zur möglichen Führung ungenutzt ließ.

Unsere Abwehr war eine Katastrophe.
Torsten Falk - Co-Trainer von Germania Bleckenstedt, nach der 1:6-Abfuhr bei Freie Turner Braunschweig

Das Unheil für die Bleckenstedter deutete sich nach rund 20 Minuten an. Plötzlich häuften sich haarsträubende Ballverluste, jeglicher Offensivschwung verpuffte, und die Anfälligkeit in der Defensive nahm zu. Besonders offensichtlich: Die Bleckenstedter offenbarten große Probleme, wenn die Turner-Angreifer den Ball beschleunigten. Co-Trainer Torsten Falk nahm kein Blatt vor den Mund: „Unsere Abwehr war eine Katastrophe.“ Torhüter Cedrik Jachmann nahm er von der Kritik ausdrücklich aus: „Er hat noch drei, vier dicke Dinger gehalten, sonst wäre es noch schlimmer geworden.“ Fast im Minutentakt mussten die Bleckenstedter Angriff über Angriff der Turner über sich ergehen lassen. Allen voran Demis Siranidis düpierte die Germania-Defensive mehrfach – und zeichnete noch in Durchgang 1 für zwei der vier Turner-Treffer verantwortlich.

Einen ähnlichen „Zauberfuß“ wie die Turner mit Siranidis hatten die Bleckenstedter weit und breit nicht in ihren Reihen. Die durften nur froh sein, dass zum einen Jachmann mehrfach auf dem Posten war und zudem Braunschweigs Sturmtank Timon Hallmann das Kunststück fertig brachte, den Ball aus zwei Metern statt ins leere Tor gegen den Pfosten zu nageln (44.).

Niklas Rudolf betreibt für Bleckenstedt Ergebniskosmetik

Bleckenstedts Auftritt in Halbzeit 2 ließ sich erneut nicht schönreden. „Es war keine Leidenschaft, es war kein Wille erkennbar“, sagte Falk. „Wir hatten keinen Sturm, wir hatten vorne keinen, der mal einen Ball festmachen konnte.“ Und auch die Standards der Bleckenstedter hatten keine Landesliga-Qualität, die meisten Bälle landeten statt in der torgefährlichen Zone im Tor- oder Seitenaus. Für die zwischenzeitliche Korrektur der Niederlage sorgte Niklas Rudolf (74.), doch frischen Schwung gab dieser Treffer den Bleckenstedtern auch nicht mehr. Im Gegenteil: Die Lethargie in den Aktionen nahm wieder zu. Zwei vertändelte Bälle knapp vor dem eigenen Strafraum nahmen die Turner gerne auf. Nutznießer war in den Schlussminuten der eingewechselte Luca Faustmann, der erst von der Strafraumkante und dann per Abstauber auf 5:1 und 6:1 stellte.

„Wenn wir uns nächste Woche gegen Eintracht Braunschweigs U23 auch so lustlos präsentieren, dann kriegen wir von denen sieben oder acht“, unkte Falk unmittelbar nach dem Abpfiff.

Germania: Jachmann – Uysal, Jatta, Yilmaz, Ziolo (76. Block) – Toprakli (68. Rudolf), Reiswich (50. Darboe), Demir, Seker – Sonntag (89. Toprak), Frank.

Tore: 1:0 Siranidis (25.), 2:0 Oktay (30.), 3:0 Hallmann (33.), 4:0 Siranidis (45.), 4:1 Rudolf (74.), 5:1, 6:1 Faustmann (84., 88.).