Lebenstedt. Das Derby in der Fußball-Bezirksliga wird am Ostermontag angepfiffen und kurz danach aufgrund der Platzverhältnisse vom Schiri beendet.

Am Ostermontag wurde nur eine von drei angesetzten Nachholpartien in der Fußball-Bezirksliga angepfiffen, bis zum Abpfiff dauerte es allerdings nur vier Minuten. Das Derby zwischen dem KSV Vahdet Salzgitter und dem TSV Üfingen dürfte als eines der kürzesten Spiele in die Bezirksliga-Geschichte eingehen. Dabei hatten die handgestoppten 240 Sekunden einiges zu bieten.

Die Partien Arminia Adersheim gegen Union Salzgitter und SG Roklum-Winnigstedt gegen den VfL Salder waren bereits am Sonntag beziehungsweise am Montagvormittag aufgrund des angesagten Dauerregens abgesagt worden. Im Lebenstedter Can-Sportpark wollte der heimische KSV Vahdet jedoch unbedingt spielen, um nicht noch mehr Nachholpartien unter der Woche bestreiten zu müssen – wich vom A- sogar extra auf den B-Platz aus. Schiedsrichter Amine Bouguerra stellte bei der Platzbegehung fest, dass der Rasen bespielbar sei, wies den Gastgeber jedoch darauf hin, im Fünfmeterraum und vor einem der beiden Strafräume einige Pfützen mit Sand aufzufüllen. Dem konnte der KSV Vahdet nicht nachkommen, weil schlicht kein Sand zur Verfügung stand.

In der kurzen Spielzeit lassen sowohl der KSV Vahdet als auch der TSV Üfingen Chancen liegen

Angepfiffen wurde trotzdem und das Spiel vor exakt vier Vahdet- und zwei Üfngen-Fans sowie zwei Pressevertretern begann rasant. Die Gäste machten vom Anpfiff weg Druck und hatten nach wenigen Sekunden die erste Doppelchance. Zunächst scheiterte Stürmer Phillip Lüer aus spitzem Winkel an Vahdets Keeper Andreas Pogrzeba. Den Abpraller schnappte sich Lüer und flankte butterweich auf Timm Deyer, der aus sieben Meter mit seinem Volley knapp über das Tor schoss. „Es war unser Ziel, Vahdet in der Anfangsphase zu überraschen“, sagte TSV-Trainer Frank Leitermann im Anschluss.

Gleichzeitig hatte Leitermann seiner Mannschaft aber auch gesagt, auf dem tiefen Geläuf nicht zu viel „klein, klein“ zu spielen, da die Gefahr zu groß sei, dass der Ball in einer Pfütze plötzlich zum Stehen komme. Doch genau dies passierte und ein Flachpass von Üfingens Moritz Urban erreichte nicht den Mitspieler, sondern KSV-Kapitän Sadik Balikci, der allein vor dem Tor jedoch vergab.

Vahdets Kapitän Sadik Balikci zeigt nach dem Abbruch Unverständnis für die Schiri-Entscheidung

Nach dieser Chance schnappte sich Referee Bouguerra den Ball, rannte damit zu den vorher beschriebenen Pfützen vor einem der beiden Strafräume und ließ ihn zweimal in eben jene fallen. Nachdem der Ball zweimal liegen blieb und nicht hochsprang, pfiff der Schiri und zeigte auf den Mittelkreis. Das Spiel war nach vier Minuten abgebrochen. Vahdet-Kapitän Balikci hatte im Anschluss Redebedarf, wies den Unparteiischen darauf hin, dass es fahrlässig gewesen sei, die Spieler zum Warmmachen zu schicken, um das Spiel dann nach so kurzer Zeit abzubrechen. Die Verletzungs- und Erkältungsgefahr hätte vermieden werden können. „Der Rasen hat sich in der Zwischenzeit nicht groß verändert, man hätte auch gleich sagen können, dass wir nicht spielen. Keiner wäre nass geworden“, sagte Balikci.

Bouguerra erklärte, dass sich die Situation zwischen Platzbegehung und Spielabbruch durchaus verschlechtert habe – darum auch seine Entscheidung, das Spiel abzupfeifen. Den Rest müsse nun der Staffelleiter entscheiden. Staffelleiter Peter Finselberger erklärte gegenüber dieser Zeitung, dass die Partie nun neu angesetzt werde. Selbst wenn eine der drei Chancen im Tor gelandet wäre, würde es bei Minute 0 und beim Spielstand von 0:0 wieder losgehen, so Finselberger.