Braunschweig. Mit dem 37:34-Erfolg bei Eintracht Braunschweig rücken die Liebenburgerinnen an die vorderen Plätze der Handball-Landesliga heran.

Die HSG Liebenburg-Salzgitter (LiSa) kann doch noch ein Auswärtsspiel in der Handball-Landesliga der Frauen gewinnen. Das 37:34 (20:17) bei Eintracht Braunschweig bedeutet den zweiten Sieg in Folge und bringt die Luchse wieder näher an das Saisonziel „Platz 5“ heran.

LiSa-Coach Stephan Schönfeldt wendet psychologischen Trick an

Der letzte LiSa-Auswärtserfolg lag bereits lange zurück. Am 2. Dezember konnten die Luchse bei der SV Schedetal Volkmarshausen mit 35:34 gewinnen. In der Folge setzte es drei Niederlagen in Serie in der Fremde, wodurch die zwischenzeitlichen Heimsiege immer wieder abgewertet wurden. Beim Gastspiel in Braunschweig griff LiSa-Coach Stephan Schönfeldt nun in die Trickkiste. In der Kabine hatte er im Vorfeld des Spiels Plakate aufgehängt. „So groß wie unsere Halle in Salzgitter-Bad“, „Wir können super ohne Harz spielen“, „Unsere Fans sind lautstark dabei“, „Voller Kader, alle sind dabei“ war darauf zu lesen, mit der Quintessenz „Somit ein Heimspiel!“ und dem Hinweis „2024 haben wir alle Heimspiele gewonnen!“ darunter. Daneben hatte Schönfeldt die Tabelle vor dem Spiel und eine Tabelle nach einem Auswärtssieg in Braunschweig positioniert. Auf Letzterer rangierte seine Mannschaft auf Rang 5.

HSG LiSa bleibt auf Rang 6, kann jetzt aber zu Hause nachlegen

Die Plakate scheinen die Wirkung nicht verfehlt zu haben, auch wenn die Konkurrenz am Ende nicht ganz mitgespielt hat und die Luchse nach dem Auswärtssieg weiterhin auf Rang 6 der Tabelle rangieren. „Das ist erst einmal egal. Wichtig war es, den Mädels ein gutes Gefühl zu vermitteln und dass wir die zwei Punkte mit nach Hause genommen haben, wo wir am kommenden Sonntag gegen die HSG Oha nachlegen können“, so Schönfeldt.

Der psychologische Trick des Trainers schien vor allem Youngster Leonie Reske beflügelt zu haben. Sie erzielte nicht nur mit ihren ersten beiden Würfen die ersten beiden Treffer ihrer Mannschaft, sondern verbuchte mit fünf Toren im gesamten Spiel einen neuen persönlichen Saison-Bestwert. Aber auch Kapitänin Celina Bruns präsentierte sich nach zuletzt schwächeren Leistungen wieder in alter Form und machte neun Tore.

Hohes Tempo auf beiden Seiten sorgt für viele Tore

Natürlich war nicht alles perfekt beim Auswärtsauftritt der HSG, schließlich sind 34 Gegentore weit über dem Schnitt. Aber dies hatte nach Ansicht des Trainers auch Gründe: „Auf der einen Seite haben wir das Spiel schnell gemacht, sind viele erste Wellen gelaufen oder haben es über die zweite Welle mit schnellen Pässen versucht.“ Auf der anderen Seite hatte die Eintracht mit Torhüterin Julia Fiebig eine glänzende Passgeberin in ihren Reihen. „Ihre langen Bälle fallen alle genau an der 9-Meter-Linie herunter. Das bedeutete für meine Mädels, regelmäßig im Vollsprint in die Abwehr zurück zu laufen“, beschrieb Schönfeldt den Spielverlauf. Irgendwann sei der Coach dazu übergegangen, seinen Mädels ein Zeichen zu geben, wenn sich der Ball senkte, damit diese sich vorher auf die Rückwärtsbewegung konzentrieren konnten, ohne sich dabei umdrehen zu müssen.

„Ansonsten war ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben es lediglich verpasst, uns frühzeitig mit mehreren Toren abzusetzen“, sagte Schönfeldt. So hieß es bis zum Ende zittern, ehe Laura Willke und Celina Bruns in der Schlussminute den Endstand herstellten und für großen Jubel bei den Gästen sorgten.

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