Baunatal. Der 80-jährige Unioner setzt sich bei den Winterwurfmeisterschaften der Senioren in Baunatal gegen die Konkurrenz durch.

Mit einer großen Überraschung wartete der 80-jährige Leichtathlet Gerd Flachowski bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften der Senioren auf. Bei den in Baunatal ausgetragenen Masters im Langwurf schleuderte der Unioner den Diskus zum nationalen Seniorentitel.

Gerd Flachowski hat sich das Podest als Ziel gesetzt

„Das Podest wäre schon ein Traum“, formulierte der ehemalige Leiter des Institutes für Tierernährung in Braunschweig vor dem Wettkampf noch etwas vorsichtig sein Ziel. Flachowski ging als einziger Athlet der Stahlstadt bei der Meisterschaft in Baunatal bei Kassel an den Start, bei der Athleten der Klassen 35+ bis 85+ dabei waren.

Seinen ersten Wurf mit der 1 Kilo schweren Scheibe quittierte der vielseitige Sportler noch mit einem Kopfschütteln und den Worten: „Der ist mir schlecht aus der Hand gegangen.“ Nachdem der Versuch vermessen wurde, standen trotzdem 23,09 Meter und Platz 3 auf der Anzeigetafel. Der zweite Wurf entsprach schon eher seinen Vorstellungen, denn es wurden 25,29 m notiert. Nur Gerhard Niedermeyer aus Vellmar hatte bis dahin 78 Zentimeter weiter geworfen.

Gerd Flachowski hält sich gerade noch im Ring und gewinnt mit 26,60 Meter

Nach einem ungültigen Wurf setzte Oldie Flachowski alles auf eine Karte. Bei seinem folgenden Versuch konnte sich der Unioner gerade noch im Ring halten. Der Diskus segelte bis auf starke 26,60 m – das war die Führung. Flachowski verfehlte damit den Kreisrekord von Heinz Deutsch vom MTV Salzgitter nur um 67 Zentimeter.

Obwohl im letzten Versuch Norbert Röhrle von der LG Stadtwerke München mit 25,99 m noch einmal einen starken Wurf zeigte, konnte er den gebürtigen Sachsen im Union-Dress nicht mehr gefährden. Der Senior Flachowski stand als Sieger fest und ist mit seinen 80 Lenzen einer der ältesten deutschen Leichtathletikmeister der Stadt Salzgitter. „Von Platz 1 bis 4 hätte jeder den Titel gewinnen können, schließlich trennten uns nur 79 Zentimeter“, zeigte sich Flachowski sichtlich bewegt über den unerwarteten Erfolg.