Salzgitter-Bad. Bereits zur Pause liegen die Landesliga-Handballerinnen gegen den Nachbarn HSG Langelsheim/Astfeld mit 13 Toren in Führung.

Das war wirklich kein Spiel wie jedes andere. Im Derby in der Handball-Landesliga der Frauen zwischen der HSG Liebenburg-Salzgitter (LiSa) und der HSG Langelsheim/Astfeld spielten sich die LiSa-Luchse förmlich in einen Rausch und gewannen mit 37:14 (19:6).

WM-Atmosphäre mit Einlaufkindern und jeder Menge Fans in der Gymnasiumsporthalle Salzgitter-Bad

Die Derbys zwischen beiden Teams waren schon immer etwas Besonderes, doch dieses Mal war es sogar mehr als besonders. Im neuen Luchse-Bau des Gymnasiums Salzgitter-Bad konnte man meinen, man würde einem WM-Endspiel beiwohnen. Die Stimmung war einfach fantastisch. Mit Einlaufkindern und persönlicher Vorstellung aller Spielerinnen heizten die Luchse die Atmosphäre schon vor dem Anpfiff richtig an.

Das übertrug sich sofort auf die Partie. Die Gastgeberinnen wollten vom Anpfiff weg zeigen, wer Chef im Ring sein sollte. Schnell führten sie mit 4:1, doch Langelsheim bot mit seinen zahlreichen lautstarken Fans im Rücken zunächst Paroli und blieb bis zum 5:4 auf Tuchfühlung. Ab der zehnten Spielminute ging es dann jedoch nur noch in eine Richtung. Langelsheim leistete sich einen Ballverlust nach dem anderen, am Ende sollten es sage und schreibe 30 werden. Und die Luchse schalteten blitzschnell um. Allein zwölf Treffer markierten die Gastgeberinnen aus der ersten oder zweiten Welle.

HSG LiSa arbeitet in der Abwehr sehr konzentriert und nimmt Langelsheims Top-Torschützin aus dem Spiel

Bei den Gästen merkte man deutlich, wie schmerzlich sie Marie Ermrich vermissten. So lastete die Verantwortung fast ausschließlich auf Top-Torschützin Sarah Schilff, die aber hart arbeiten musste gegen eine sehr aufmerksame Luchse-Deckung. „Die Abwehr war heute unser Prunkstück. Das Zusammenspiel mit der Torhüterin hat hervorragend funktioniert, die es damit wesentlich leichter hatte, Würfe zu parieren“, war Liebenburgs Trainer Stephan Schönfeldt begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft. Nach einer grandiosen Halbzeit ging es mit einer mehr als komfortablen 19:6-Führung in die Kabinen.

Angesichts des haushohen Vorsprungs mahnte Schönfeldt, nicht nachzulassen, sondern die Konzentration weiter hoch zu halten, um die Gäste nicht ins Spiel zurückzuholen. Das setzten seine Damen in die Tat um. Dabei konnte es sich LiSa leisten, auch den Schlüsselspielerinnen mehr Verschnaufpausen zu gewähren. Es klappte dennoch fast alles. Langelsheim fand überhaupt kein Mittel, um die Luchse in Verlegenheit zu bringen. Auf der Gegenseite trugen sich alle Feldspielerinnen in die Torschützenliste ein und bauten den Vorsprung sukzessive aus, Langelsheim ließ es über sich ergehen. Es war einfach ein rabenschwarzer Tag für den Tabellenletzten und ein Sahnetag für die Luchse.

Die erste Halbzeit war die beste, die ich von meiner Mannschaft je gesehen habe.
Stephan Schönfeldt - Trainer der HSG Liebenburg-Salzgitter

„Die erste Halbzeit war die beste, die ich von meiner Mannschaft je gesehen habe. Wir wollten danach weiter konsequent unsere Linie durchziehen und haben uns auch immer wieder sehr gut den Platz verschafft, den wir brauchten. Dazu kam ein super Umschaltspiel. Dass es so eine klare Angelegenheit werden würde, hätte ich vorher nie gedacht“, fasste Stephan Schönfeldt die mitreißenden 60 Minuten zusammen.

HSG LiSa: Berg, Trenkner – Mönnich-Matthes 10 Tore, Bruns 5, Hinze 5/4 Siebenmeter, Eichhorn 4, Härtel 4, Kaltwasser 3, Mertins-Oelker 3, Wilke 2, Reske 1.

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