Thiede. Beide Trainer sprechen nach der Partie von einem Spiel „Not gegen Elend“. Die Liebenburger schweben weiterhin in akuter Abstiegsgefahr.

Schnell vergessen wollen beide Salzgitteraner Handball-Regionsoberligisten ihr Derby vom Mittwochabend. „Das war Not gegen Elend, da sind sich beide Trainer einig“, erklärte Torben Krause, Trainer der HSG Liebenburg-Salzgitter (LiSa). Nach 60 teilweise grauenhaften Minuten hatten seine Luchse beim FC Viktoria Thiede mit 21:24 (11:10) verloren und hängen damit weiter am Tabellenende fest.

Viktoria Thiede bringt in der ersten Halbzeit nur jeden vierten Wurf im Tor unter

„Man kann aus Ackergäulen keine Rennpferde machen, sagte schon mein Vater“, pflichtete Viktorias Trainer Jörg Geschwandner seinem Pendant bei. „Am Ende waren wir die Glücklicheren und haben zwei Punkte geholt, die für uns wichtig sind“, ergänzte Geschwandner. Bedanken konnten sich die Gastgeber bei Sven Hanuschik, der in der zweiten Halbzeit klasse Paraden zeigte und seine Mannschaft im Rennen hielt. „Er hat uns buchstäblich den Hintern gerettet“, war auch Geschwandner heilfroh, einen starken Rückhalt gehabt zu haben.

Denn eigentlich hätte die Viktoria ihrem Namen keine Ehre machen dürfen. 26 Prozent Trefferquote in der ersten Hälfte waren schon sehr mager. Mit zehn gehaltenen Bällen war aber auch Luchse-Torwart Martin Balschuweit ein kleiner Sargnagel für die Gastgeber. Ärgerlich für die HSG LiSa war jedoch, dass sie aus diesem Vorteil gar kein Kapital schlug. Allein sieben unnötige Ballverluste in den ersten zwölf Minuten waren ein offensives Armutszeugnis. „Wir haben viel zu unüberlegt gespielt und unsere Angriffe schlecht vorbereitet“, haderte Torben Krause. Weil sich die Fehlerquote in der Folge beruhigte, gingen die Luchse sogar mit einer 11:10-Führung in die Pause.

Nico Hecker macht für Viktoria Thiede mit seinen zehn Toren den Unterschied

Aus der Pause kamen die Gäste besser als die Thieder heraus. Doch die schnelle Drei-Tore-Führung hielt nicht lange. Zudem schwächten sich die Luchse früh selbst mit der dritten Zeitstrafe für Fabian Matthes. „Ohne unseren Spielmacher wurde es noch schwerer für uns“, räumte Torben Krause ein, dessen Team in der Folge immer hektischer agierte und nur noch 32 Prozent der Würfe erfolgreich abschließen konnte. Thiede steigerte hingegen zumindest die Effektivität, vor allem dank Nico Hecker, der seine Durchschlags- und Wurfkraft mit insgesamt zehn Toren in die Waagschale warf.

In der 56. Minute stand es beim 21:21 jedoch immer noch unentschieden. Das wäre auch ein gerechtes Endergebnis gewesen, denn verdient hatte keine Mannschaft einen Sieg. Den warfen die Luchse jedoch in der Schlussphase selbst weg. „Eine unnötige Niederlage. Wir haben uns vorne einfach nicht richtig getraut, mit einem schnellen Antritt in die Lücken zu stoßen, obwohl wir das im Training speziell geübt hatten“, monierte Torben Krause.

„Es war ein Spiel der vergebenen Chancen auf beiden Seiten. Uns haben der Spielfluss und das Tempo gefehlt, so war der Sieg sehr glücklich. Gegen Hornburg gehen wir mit so einer Leistung aber unter“, ordnete Jörg Geschwandner die Partie sachlich ein.

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