Lebenstedt. Der Bleckenstedter Landesligist schlägt den TSV Hallendorf aus der Nordharzliga im Finale mit 2:1 und holt sich den Titel.

Der FC Germania Bleckenstedt ist seiner Favoritenrolle bei der Hallenstadtmeisterschaft in der ausverkauften Lebenstedter Amselstieghalle gerecht geworden und hat seinen zweiten Titel nach 2019 gefeiert. Im Finale schlug das Team von Trainer Gökhan Arikoglu den Nordharzligisten TSV Hallendorf mit 2:1.

Halbfinale 1: Union Salzgitter – Germania Bleckenstedt 1:2

Die erste Halbfinal-Partie zwischen Union Salzgitter und Germania Bleckenstedt war nichts für schwache Nerven. Bis auf die eigenen Fans hatten die Germanen die komplette Halle gegen sich. Und spätestens mit dem 1:0 für Union durch Jan Jaczak drohte das Hallendach abzuheben. Anschließend drückte der Landesligist aus Bleckenstedt auf den Ausgleich. Doch die Eisernen schmissen sich in jeden Ball, kratzten das Leder sogar zweimal von der Linie. Beim 1:1 durch Ibrahim Diallo war die Unioner Abwehr dann aber machtlos. Im Gegenzug hätte Jaczak fast wieder zur Führung getroffen, scheiterte aber am Pfosten. Auf der anderen Seite machte es Simon Toprakli für Germania besser und schoss die Bleckenstedter ins Finale.

Halbfinale 2: Fortuna Lebenstedt – TSV Hallendorf 4:5 (nach 9m-Schießen)

Nachdem sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten in der Halle, forderte Nordharzligist TSV Hallendorf den Gastgeber Fortuna Lebenstedt. Nach 14 Minuten stand es 0:0 und so musste das Neunmeterschießen entscheiden. Nachdem Devin Joel Liehr für die Hallendorfer als einziger Schütze verschossen hatte, war es an Raul Lora-Moreno, den Finaleinzug seiner Fortuna klarzumachen. Doch sein Schuss ging drüber. Berdan Güngör behielt die Nerven und sorgte für die Verlängerung im Duell vom Punkt. Die Nerven von Fortunas Rick Liebig waren nicht so stark. Er scheiterte mit seinem Versuch. Fabio Hajdaraj blieb anschließend ganz cool und sorgte für die erste Finalteilnahme seines TSV Hallendorf.

Spiel um Platz 3: Union Salzgitter – Fortuna Lebenstedt 2:3 (nach 9m-Schießen)

Vor dem Spiel um Platz 3 einigten sich Union Salzgitter und Fortuna Lebenstedt darauf, die Entscheidung im Neunmeterschießen zu suchen. Und hier machten es die Gastgeber und vor allem Rick Liebig besser. Er versenkte den entscheidenden Neunmeter zum 3:2 und damit zu Platz 3 für seine Fortuna.

Finale: Germania Bleckenstedt – TSV Hallendorf 2:1

Im Finale herrschte ein Zweiklassenunterschied – immerhin traf Landesligist Germania Bleckenstedt auf Nordharzligist TSV Hallendorf. Allerdings sah man diesen Unterschied nicht wirklich. Hallendorf spielte mutig mit und forderte dem Favoriten alles ab. Als Mert Gündogdu im Hallendorfer Tor einen Neunmeter von Bleckenstedts Ibrahim Diallo entschärfte, kochte die Halle ein weiteres Mal, denn die Sympathien waren auf der Tribüne klar in Richtung des Underdogs verteilt. Doch der Jubel wurde von Germania-Stürmer Thomas Sonntag im Keim erstickt. Denn er nutzte nach dem Fehlschuss seines Teamkollegen direkt die nächste Möglichkeit zum 1:0. Als wenig später Neuzugang Hüseyin Demir für Bleckenstedt auf 2:0 erhöhte, schien das Endspiel eine klare Sache zu werden für die Germanen. Doch Murat-Han Kaya wollte seinen TSV Hallendorf noch nicht ganz aufgeben. Mit seinem Strich in den linken Winkel sorgte er für den Anschluss. Zwei Minuten waren da noch zu spielen. Das Finale zog sich aber wesentlich länger. Vor allem der Anhang von Glück Auf Gebhardshagen, der immer noch in der Halle weilte, sorgte mit Konfetti-Kanonen immer wieder für Unterbrechungen – die letzte zehn Sekunden vor Schluss. Doch der Ausgleich sollte nicht mehr fallen. Germania setzte sich mit 2:1 durch und feierte den zweiten Stadtmeistertitel nach 2019.

Der TSV Hallendorf (in Gelb) hat dem FC Germania Bleckenstedt im Finale alles abverlangt, zum Titel reichte es aber nicht.
Der TSV Hallendorf (in Gelb) hat dem FC Germania Bleckenstedt im Finale alles abverlangt, zum Titel reichte es aber nicht. © regios24 | Jörg Kleinert

„Wir haben uns durch die Stimmung in der Halle, die dauerhaft gegen uns war, nicht aus der Ruhe bringen lassen. Hallendorf war im Finale eine gute junge Mannschaft, aber am Ende haben wir uns verdient durchgesetzt“, sagte Germania-Coach Gökhan Arikoglu nach der Siegerehrung, bei der sein Stürmer Ibrahim Diallo als bester Torschütze (6 Treffer) ausgezeichnet wurde.

„Die Enttäuschung überwiegt. Wir waren nicht einen Deut schlechter. Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft. Wir kommen nächsten Jahr noch stärker zurück“, sagte Hallendorf-Trainer Gökcin Özgür nach der Finalniederlage.