Oldenburg. Der Tischtennis-Regionalligist kann sich auf seine ausländischen Importe Vos und Kacerauskas verlassen, die zusammen fünf Punkte holen.

Das war knapp und hätte auch schiefgehen können. Nur mühevoll behauptete sich der SV Union Salzgitter beim Oldenburger TB II mit 6:4 und verteidigte damit seinen zweiten Tabellenplatz in der Tischtennis-Regionalliga. Nicht nur eine kleine Fan-Gemeinde vor Ort zitterte besonders in der kritischen Anfangsphase mit den Gästen. Eine Vielzahl von Anhängern aus der Salzstadt verfolgten das Geschehen in einem Livestream gebannt auf ihren Handys.

Nicht eingeplant war vor allem die erste Saisonniederlage der Kombination Eusebio Vos/Nils Schulze im Doppel gegen Bastian Meyer und Johannes Schnabel. „Es lief einfach nicht. Das war eine ganz schlechte Leistung“, kritisierte Teamchef Stefan Blanke sein Einser-Duo scharf. Ganz anders trumpften Agnius Kacerauskaus und Felix Wilke am Nachbartisch auf, die den erst 14-jährigen Justus Lechtenbörger und dessen routinierten Partner Nico Schulz mit ihrer besten Saisonleistung in drei Sätzen bezwangen. „Das war einfach super“, lobte Teamchef Blanke das Links-Rechts-Duo.

Die Halle war auch viel zu kalt. Das war einfach eine Frechheit. 15 Grad sind zwar zulässig, aber für eine Hallensportart sind sie zu gering.
Stefan Blanke, Teamchef des SV Union Salzgitter, über die Bedingungen in der Oldenburger Turnhalle

Einen erneuten Dämpfer bekamen die favorisierten Sölter, als Schulze dem deutschen Meister der Altersklasse 15, Bastian Meyer, mit 6:11, 12:10, 6:11, 8:11 unterlag. „Da war Nils weitgehend chancenlos. Bastian war einfach gut, aber die Halle war auch viel zu kalt. Das war einfach eine Frechheit“, schimpfte Blanke über die geringen Temperaturen in der Oldenburger Dreifachturnhalle mit dem Zusatz: „15 Grad sind zwar zulässig, aber für eine Hallensportart sind sie zu gering.“

Oldenburg führt zwischenzeitlich mit 3:2, dann dreht Union Salzgitter auf

Von diesen misslichen Zuständen ließ sich der Unioner Frontmann Vos gegen Youngster Lechtenbörger nicht aus dem Rhythmus bringen, während Wilke nach einer 2:1-Führung noch 2:3 gegen Schnabel den Kürzeren zog, und die Situation für die Sölter brenzlig wurde. Schließlich führten die Gastgeber nun mit 3:2.

Doch die Unioner schlugen zurück: Kacerauskas siegte gegen Schulz ebenso souverän wie Vos, der das Spitzentreffen gegen Meyer mit 12:10, 11:9, 5:11, 13:11 in einem hochklassigen Schlagabtausch auf der Habenseite verbuchte und erstmalig für die Führung des Union-Quartetta sorgte. Der fröstelnde Schulze hatte nach einem 6:11 im ersten Satz gegen Lechtenbörger seine Anlaufschwierigkeiten überwunden und sorgte in vier Sätzen für ein 5:3-Polster seiner Mannschaft.

Agnius Kacerauskas lässt sich auch von Zwischenrufen nicht aus dem Konzept bringen

Trotz der Kälte in der Halle wurde die Stimmung im vorletzten Einzel hitzig, als die pausierende Nummer 2 der OTB-Reserve, Mattis Kohne, von der Tribüne aus die Aufschläge von Kacerauskas als „verdeckt“ monierte. Das Störfeuer in der Auseinandersetzung mit Schnabel zeigte nach einer 2:0-Führung Wirkung beim Litauer. „Ich habe mich der Einmischung Kohnes verwehrt und auf die Zuständigkeit des Oberschiedsrichters verwiesen. Auf diese Weise versucht man, den Spieler aus dem Rhythmus zu bringen. Das mag ich nicht“, monierte Blanke und lobte Kacarauskas, der in vier Sätzen gewann, nicht nur für seine mentale Konstanz, sondern auch für seine starke Performance: „Agnius war heute der beste Mann.“

Das Schlusseinzel mit einer 1:3-Niederlage von Wilke hatte nur noch statistischen Wert. „Man muss auch mal ein dreckiges Spiel gewinnen und das ist uns am Sonntag gelungen“, freute sich Teamchef Blanke, dessen Mannschaft im November ihr Heimrecht dreimal nutzen möchte, um weiterhin in der Spitzengruppe der Regionalliga zu bleiben.